Handball

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Die Meistermannschaft von 1933

85 Jahre Handball - erfolgreiche Geschichte und Geschichten

Etwa um 1920 konnte sich in Mannheim Handball durchsetzen. Handball spielen war für den damaligen Hobby-Faustballer Gustav Grawitz auch ein Grund, dem SV Waldhof 1922 eine Handball-Abteilung anzugli edern. Die damit vierte Sportart (nach Fußball, Leichtathletik und Faustball) hatte im SV Waldhof ihre Heimstatt gefunden. Eine weitere Abteilung wurde dann im Jahr 1925 geboren: Damenhandball. Nur wenige Vereine besaßen damals eine solche Abteilung, so dass in erster Linie Freundschaftsspiele und – wichtig in der Frühzeit des Frauenhandballs – Werbespiele ausgetragen wurden. Diese zogen dann die Gründung weiterer Frauenhandball-Abteilungen in anderen Vereinen nach sich, so dass man ab 1930 Verbandsspiele durchführen konnte.

Die Erfolge waren zunächst bescheiden, aber der Zulauf talentierter Jugendlicher begann und bei den Handball-Männern machte sich die kontinuierliche Aufbauarbeit bezahlt, indem bereits in der Saison 1926/1927 die Badische Pokalmeisterschaft gewonnen werden konnte. Erst durch ein Entscheidungsspiel konnten sich in der Saison 1929/1930 unsere Handball-Männer die erste Spielklasse erhalten, aber die Verpflichtung des neuen Sportlehrers Hans Tauchert erwies sich nicht nur für die Fußballer, sondern auch für die Handballer als Glücksgriff und es ging steil aufwärts: 1930/1931 wurden unsere Handballer Gruppenmeister des Bezirks Rhein/Saar.

Die Deutschen Meister im Handball 1932/33

Die Saison 1932/1933 brachte dann den absoluten sportlichen Höhenflug: Rheingruppen-Meister, Bezirksmeister Rhein/Saar, Süddeutscher Vizemeister und Deutscher Meister in Magdeburg gegen den Polizei-SV Burg mit 7:5. Die erfolgreiche Mannschaft spielte mit Franz Weigold - Wilhelm Müller, Christoph Schmidt - Gottfried Rutschmann, Heinrich Kritter, Franz Rathgeber - Philipp Zimmermann, Paul Engelter, Fritz Spengler, Wilhelm Herzog, Walter Schmidtz und Willi Burkhardt. Den Handballern blieb es also vorbehalten, erstmals eine Deutsche Meisterschaft auf den Waldhof zu holen,wobei auch zum ersten mal ein süddeutscher Verein die Deutsche Meisterschaft gewann, zuvor holten nur Polizeivereine aus Gebieten nördlich des Mains den Titel.

Von 1933 - 1948 war der SV Waldhof ununterbrochen Badischer Meister (16 mal) und zog noch vier mal ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein: 1937 in Halle gegen MTSA Leipzig (4:5), 1942 in Stuttgart gegen Polizei -SV Magdeburg (5:6), 1947 in Oberhausen gegen RSV Mülheim (6:8) und 1948 in Oberhausen gegen TV Hassee-Winterbek (8:10), vier weitere Endspielteilnahmen verpassten die Waldhof-Handballer nur knapp im Halbfinale, obwohl es in den Kriegsjahren oft sehr schwierig war, homogene Mannschaften aufzustellen. Das Jahr 1936 brachte für die Handballer Wilhelm Müller und Fritz Spengler, gemeinsam mit Fußballer Otto Siffling, die ehrenvolle Berufung in die deutsche Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele in Berlin. Den Erfolg, der Otto Siffling vorenthalten blieb, hatten die Handballer, sie kehrten als stolze Olympiasieger, mit der Goldmedaille ausgezeichnet nach Mannheim zurück.

Einen weiteren Erfolg verzeichnete die Handball-Abteilung 1938 mit der Berufung von Philipp Zimmermann in die deutschen Nationalmannschaften im Feld- und Hallenhandball zu den Weltmeisterschaften. Deutschland wurde zwei mal Weltmeister - in der Halle gegen Schweden mit 7:2, auf dem Feld gegen die Schweiz mit 23:0 (30.000 Zuschauer) – und so konnte der SV Waldhof einen Doppelweltmeister aus seinen Reihen feiern. Im Jahr 1936 konnten die Handball-Damen ihren ersten großen Erfolg vorw eisen – als Meister stiegen sie in die Bezirksklasse auf und das Jahr 1939 brachte für unsere Handball-Damen die Badische Vizemeisterschaft.

Nach Kriegsende nahmen die Handballer bereits 1945 wieder den Spielbetrieb auf und wurden auf Anhieb Badischer Meister und Süddeutscher Meister 1945/46. Eine offizielle Deutsche Meisterschaft gab es noch nicht, so wurde eben inoffiziell gespielt, wobei unsere Mannschaft im Endspiel in Hagen gegen Gevelsberg mit 11:4 gewann und somit inoffizieller Deutscher Meister wurde. In der Saison 1946/1947 setzten die Handballer ihre Erfolgsserie fort, dem Gewinn der Badischen Meisterschaft folgte die Süddeutsche Meisterschaft und es gelang der Einzug ins Endspiel der ersten offiziellen Deutschen Meisterschaft nach dem zweiten Weltkrieg. In Oberhausen gegen den RSV Mülheim/Ruhr musste sich unsere Mannschaft vor 45.000 Zuschauern (bis heute unerreichte Rekordkuli sse) jedoch mit 6:8 geschlagen geben und mit der Deutschen Vizemeisterschaft zufrieden stellen. Auch 1948, nachdem die Badische Meisterschaft geholt war, stand man erneut im Finale um die Deutsche Meisterschaft, aber wieder reichte es nach einem 8:10 gegen TV Hassee-Winterbek (heute THW Kiel) lediglich zur Deutschen Vizemeisterschaft.

Dies sollte der letzte große Erfolg der Männer sein - dafür begann eine erfolgreiche Zeit bei den Damen, die in der Saison 1951/1952 nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft auch die Badische Meisterschaft und den dritten Platz bei den Süddeutschen Meisterschaften erreichten. 1952/1953 konnten die Damen die Titel als Kreis-und Badischer Meister verteidigen, die Männer traf es in dieser Spielzeit bitter - nach langer Erfolgsserie mussten sie den Weg in die Zweitklassigkeit antreten. In der Saison 1954/1955 konnten sich die Damen ihren Titel als Badischer Meister wieder zurückholen und mit ihrer Meisterschaft erspielten sich die Männer den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse, abgerundet durch den Gewinn der Badischen Pokalmeisterschaft. Danach begann eine sportliche Talfahrt, neun Spieler verließen den SV Waldhof und weitere Stationen waren Badische Oberliga, Bezirksklasse und schließlich A-Klasse. Nach Jahren des Neuaufbaus bei unseren Damen gewannen diese 1960 die erste Kreismeisterschaft und Badische Meisterschaft, sowie die Süddeutsche Vizemeisterschaft in der Halle mit: Monika Eichenauer, Benz, Braur, Margret Ihrig, Kühne, Kussmann, Christel Linderer, Müller, Karola Probst und Wolf. Alle Kreis- und Badische Meisterschaften in Feld und Halle wurden – mit je einer Ausnahme – bis 1967 von den Damen geholt. Bei den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft in Feld und Halle konnte der Abonnementsmeister 1. FC Nürnberg jedoch nie bezwungen werden und man blieb leider der ewige Zweite. Spielerinnen des SV Waldhof wurden mehrfach in die Badischen und Süddeutschen Auswahlmannschaften berufen, in dieser Zeit begann auch die großartige Karriere der Torhüterin Monika Eichenauer, die 55 Spiele in der Deutschen Nationalmannschaft bestritt.

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