Günter Sebert

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Günter Sebert
Guenter sebert.jpg

Spielerinformationen
Voller Name Günter Sebert
Geburtstag 29. Mai 1948
Geburtsort Mannheim, DeutschlandDeutschland Deutschland
Spitzname Sam
Position Abwehr-, Mittelfeldspieler und Libero
Vereine in der Jugend
07/1956 - 06/1967 DeutschlandDeutschland Waldhof Mannheim
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
07/1966 - 06/1987 DeutschlandDeutschland Waldhof Mannheim 692 (133)
Stationen als Trainer
07/1986 - 11/1988
11/1988 - 09/1991
08/1992 - 10/1993
03/1994 - 06/1994
01/1995 - 06/1995
10/1996 - 03/1997
04/1998 – 03/2001
07/2001 - 06/2003
07/2003 - 09/2003
09/2003 - 09/2005
02/2009 – 04/2013
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim (Co-Tr.)
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim
DeutschlandDeutschland Hertha BSC
DeutschlandDeutschland Stuttgarter Kickers
DeutschlandDeutschland 1. FC Nürnberg
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim
DeutschlandDeutschland VfR Mannheim
DeutschlandDeutschland SSV Jahn Regensburg
DeutschlandDeutschland TuS Celle FC
DeutschlandDeutschland SV Sandhausen
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim (sportl. Leiter)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 25. März 2020

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Günter Sebert (* 29. Mai 1948 (76 Jahre) in Mannheim /Deutschland) ist ein ehemaliger Fußball-Bundesliga-Spieler (128 Spiele und 13 Tore) und Trainer.

Karriere

Günter Sebert begann seine Karriere 1957 als Neunjähriger in der D-Jugend des SV Waldhof Mannheim, ehe er 1967 in die erste Mannschaft berufen wurde. Während seiner aktiven Zeit war Sebert ausschließlich für den SV Waldhof aktiv. Er absolvierte rund 700 Pflichtspiele für die Blau-Schwarzen, davon 128 in der Bundesliga, bei denen er 13 Tore erzielte. Er ist Ehrenspielführer und mit 692 absolvierten Pflichtspielen und 133 dabei erzielten Toren ist er auch Rekordspieler beim SV Waldhof Mannheim. 1983 führte Sebert die Waldhöfer als Kapitän zum Aufstieg in die Bundesliga. Die beste Platzierung dort war Rang sechs in der Saison 1984/85. Seine Spielerkarriere beendete Sebert 1987 im Alter von 39 Jahren.

Günter Sebert wuchs im direkt am Waldhof-Stadion gelegenen Rindenweg auf und besuchte die Luzenbergschule. Während seine vier Brüder weniger fußballinteressiert waren, bolzte er schon in jungen Jahren auf den Wiesen, Straßen oder Schulsportplätzen und trat im Sommer 1957 – also vor knapp 50 Jahren – als Neunjähriger dem SV Waldhof bei wo er in der Mannschaft der D2-Jugend begann.

Natürlich hatte er Einsätze für die nordbadische Auswahl zu verzeichnen. In der Saison 1971/72 gelang unter Trainer Fips Rohr mit der nordbadischen Auswahl der Sieg im Länderpokal. Am 11. Mai 1972 fand in Weinheim das Finale gegen Niedersachsen statt, das vor 6.000-Zuschauern mit einem 2:1-Erfolg endete. Zur Auswahl gehörten neben Sebert u.a. Wolfgang Poly, Gernot und Volker Rohr vom VfL Neckarau sowie Günter Träutlein, Bernd Bartels und Karl-Heinz Harm vom SV Waldhof.

In dieser Zeit erhielt er auch seinen Spitznamen. Unter Fips Rohr ging es immer in's Landheim nach Schönau. Dort gab es ein uraltes Kino und dort "lief dann ein Western, in dem die Hauptdarsteller Sam und Joe hießen. Ab da hieß ich Sam und Bernd Bartels war der Joe."[1]

In seiner aktiven Zeit schlug er Angebote unter anderen von Borussia Dortmund, 1860 München und dem KSC aus, wechselte nie den Verein und krönte im Mai 1983 mit dem "Wunder Waldhof", dem Aufstieg in die Bundesliga, seine großartige Karriere: "Ich war sehr früh schon Kapitän der Mannschaft. Immer wenn ich andere Angebote hatte, rannten Verantwortliche des Präsidiums mir die Haustür ein, baten mich zu bleiben", erinnert sich Sebert: "Wir waren damals als Team fast alles Spieler aus Mannheim und Umgebung, deshalb auch privat gut befreundet. Ich habe nichts bereut", bestätigt der Mann, der zuletzt stets die Nummer "5" auf dem Rücken trug. In der „Rangliste des Deutschen Fußballs“ des „kicker“ vom 24. Januar 1985 wurde Sebert bei den Liberos unter der Rubrik „im weiteren Kreis“ aufgeführt.

Günter Sebert, diesen Namen hatten viele Trainer damals auf dem Wunschzettel. Nach "Kaiser" Franz Beckenbauer sahen viele Experten in ihm sogar den "Kronprinz" auf der Libero-Position im DFB-Trikot. Ein Anruf von Helmut Schön, später Jupp Derwall, blieb jedoch aus: "Dass das mit der Nationalmannschaft nicht geklappt hat lag daran, dass wir zu dieser Zeit lange noch zweite Liga gespielt haben. Als wir aufstiegen, war ich bereits 34 Jahre und damit eben zu alt", trauert der jetzige Fußballlehrer und Hobby-Tennisspieler nichts nach.

Neben dem Erstliga-Aufstieg sieht Sebert die sportlich erfolgreichste Zeit Anfang der 70er Jahre in der Amateur-Oberliga: "Es gab viele Derbys. Unter Trainer Klaus Sinn habe ich mich weiter entwickelt. Waldhof wurde für mich ein Teil meines Lebens." Nach bedeutsamen Spielen aus seiner Erinnerun gefragt, nennt er zwei Partien: Den 2:1 Auswärtssieg am 17.9.1983 beim FC Bayern München und den 4:3-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern am 15.4.1987.

Trainer

Nach seiner Zeit als Aktiver übernahm er beim SV Waldhof 1987 das Amt des Co-Trainers, obwohl es nie sein Ziel war, im Profibereich zu trainieren. Ab Sommer 1988 wurde er Chef-Trainer und schaffte es aus fast aussichtsloser Position im Jahre 1989 mit dem SVW die Klasse in der Elite-Liga zu halten.[2]

Nach seiner Waldhöfer Zeit wechselte Sebert zu der Hertha nach Berlin. Obwohl er mit der Mannschaft auf Rang 8 der Tabelle stand und nur zwei Punkte Rückstand auf einen der angestrebten Aufstiegsplätze aufwies, wurde Sebert kritisiert. Doch die Gründe dafür waren anders gelagert, denn Sebert war nie mit der Presse und der Stadt warm geworden. Auch der damalige Hertha Präsident Roloff hatte ihm nie verziehen, dass er kein richtiger Berliner wurde und seinen Wohnsitz in Mannheim behielt. Am 20.12.93 verließ Sebert Berlin und wechselte zu den Stuttgarter Kickers.[3]

Nachdem er dort den Abstieg in die Regionalliga nicht verhindert konnte, folgte - nach einem Intermezzo in Nürnberg - 1996 die Rückkehr nach Mannheim zum SV Waldhof und danach zum VfR Mannheim.

Einer seiner größten Erfolge als Trainer war der Aufstieg in die 2. Bundesliga mit dem Regionalligisten SSV Jahn Regensburg im Jahr 2003, wo er sich gegen hochgehandelte Mannschaften wie 1. FC Saarbrücken, TSG Hoffenheim und FC Augsburg durchsetzte. Sebert wurde dennoch nach Differenzen mit dem damaligen Regensburger Vorstand entlassen. Gegen Ende der Aufstiegssaison kamen immer mehr mögliche Neuzugänge ins Gespräch, von denen Sebert nichts wusste.[4] Unter den Fans des SSV Jahn Regensburg gilt diese Entscheidung immer noch als äußerst umstritten und wird oftmals als einer der Gründe genannt, wieso der SSV noch in derselben Saison wieder den Abstieg in die Regionalliga Süd hinnehmen musste.

Darauf folgte von 2003 bis 2005 seine bisher letzte Trainerstation beim SV Sandhausen in der Oberliga Baden-Württemberg. Im Herbst 2004 warf er nach einem Fehlstart des Aufstiegsanwärters den Ex-Waldhöfer Werner Protzel aus der Mannschaft. "Protzel hat mehrfach seine Chance nicht nutzen können, hat kein einziges gutes Spiel gemacht. Dabei sollte er als ehemaliger Profi Verantwortung übernehmen", begründete Günter Sebert seine Entscheidung. Daneben kickten die Ex-Waldhöfer Hakan Atik, Matthias Dehoust und Christian Fickert in seiner Mannschaft.[5] Der angestrebte Aufstieg wurde jedoch mit Platz 7 verfehlt und Sebert durch Gerd Dais abgelöst.

Im Januar 2009 verpflichtete der Fußball-Regionalligist SV Waldhof Mannheim Günter Sebert als sportlichen Leiter. Dort arbeitete er ehrenamtlich ohne Vertrag.[6] Günter Sebert hatte nach dem Zwangsabstieg aus der Regionalliga (2009/2010), als der Club keine Regionalliga-Lizenz erteilt bekam - die Aufgabe einen Neuaufbau in Gang zu setzen. 2010/2011 gelang es ihm in Rekordzeit und mit viel Umsicht aus dem „Nichts“ eine schlagkräftige Oberligatruppe zu stellen. Als Trainer wurde Reiner Hollich verpflichtet. Mit Sebert und Hollich, also echten Urgesteinen des SV Waldhof, und mit wenig finanziellen Mitteln, wurde dieser Neuanfang in der Oberliga gestartet. Im April 2013 wurde Sebert dann durch Jürgen Kohler beerbt.[7]

Ehrung

Da Sebert bereits sämtliche Ehrungen des SV Waldhof Mannheim bekommen hatte, konnte er sich im November 2017 über eine besondere Auszeichnung freuen. "Sie erhalten einen persönlichen Sitzplatz mit Namensplakette auf der Haupttribüne im Carl-Benz-Stadion plus eigenen Parkplatz am Stadion auf Lebenszeit", schilderte Laudator Klaus Markgraf.[8] Zu seinem 75. Geburtstag erhielt Sebert auf dem Sommerfest vom CEG-Vorsitzenden Martin Sättele folgende Würdigung: "Günter Sebert, die Legende des Vereins und Ehrenspielführer, ist der wichtigste Spieler der Nachkriegszeit."

Im November 2022 wurde auf der Mitgliederversammlung beschlossen, die Westtribüne des Carl-Benz-Stadions in Günter Sebert-Tribüne umzubenennen.[9]

Privat

Günter Sebert ist gelernter Dreher und arbeitete bei Bopp & Reuther in Mannheim, später war er bei der Stadt Mannheim beschäftigt, ehe er sich ganz dem Fußball widmete. 1986 veröffentlichte Sebert seine Biografie Waldhof ist mein Leben. Auch beim Kreisligisten SC Käfertal ist Sebert bei fast jedem Heimspiel anwesend. Sein Sohn Peter ist dort seit 2018 sportlicher Leiter.

Vereinsspiele

Liga Jahr Verein Spiele Tore
1.Bundesliga 1986-1987 SV Waldhof Mannheim 32 2
DFB-Pokal 1986-1987 SV Waldhof Mannheim 2 1
1.Bundesliga 1985-1986 SV Waldhof Mannheim 33 2
DFB-Pokal 1985-1986 SV Waldhof Mannheim 5 0
1.Bundesliga 1984-1985 SV Waldhof Mannheim 33 6
DFB-Pokal 1984-1985 SV Waldhof Mannheim 3 1
1.Bundesliga 1983-1984 SV Waldhof Mannheim 30 3
DFB-Pokal 1983-1984 SV Waldhof Mannheim 1 0
2.Bundesliga 1982-1983 SV Waldhof Mannheim 37 9
DFB-Pokal 1982-1983 SV Waldhof Mannheim 3 1
2.Bundesliga 1981-1982 SV Waldhof Mannheim 36 6
DFB-Pokal 1981-1982 SV Waldhof Mannheim 5 0
2.Bundesliga Süd 1980-1981 SV Waldhof Mannheim 37 5
DFB-Pokal 1980-1981 SV Waldhof Mannheim 2 1
2.Bundesliga Süd 1979-1980 SV Waldhof Mannheim 37 2
DFB-Pokal 1979-1980 SV Waldhof Mannheim 3 1
2.Bundesliga Süd 1978-1979 SV Waldhof Mannheim 38 9
DFB-Pokal 1978-1979 SV Waldhof Mannheim 3 4
2.Bundesliga Süd 1977-1978 SV Chio Waldhof 38 5
DFB-Pokal 1977-1978 SV Chio Waldhof 2 2
2.Bundesliga Süd 1976-1977 SV Chio Waldhof 30 7
DFB-Pokal 1976-1977 SV Chio Waldhof 2 1
2.Bundesliga Süd 1975-1976 SV Chio Waldhof 37 18
DFB-Pokal 1975-1976 SV Chio Waldhof 1 1
2.Bundesliga Süd 1974-1975 SV Chio Waldhof 35 8
DFB-Pokal 1974-1975 SV Chio Waldhof 2 0
Regionalliga Süd 1973-1974 SV Chio Waldhof 34 5
Regionalliga Süd 1972-1973 SV Chio Waldhof 34 4
Aufstiegsrunde 1971-1972 SV Waldhof Mannheim 7 3
1. Amateurliga Süd 1971-1972 SV Waldhof Mannheim 20 7
1. Amateurliga Süd 1970-1971 SV Waldhof Mannheim 38 ?
Regionalliga Süd 1969-1970 SV Waldhof Mannheim 34 6
Regionalliga Süd 1968-1969 SV Waldhof Mannheim 20 6
Regionalliga Süd 1967-1968 SV Waldhof Mannheim 17 7
Regionalliga Süd 1966-1967 SV Waldhof Mannheim 1 0

Bilder

Einzelnachweise

  1. "Sie haben mir jedes Mal das Haus eingerannt" aus "Mannheimer Morgen" vom 29.5.2018, S.16
  2. Günther Sebert, lebende Waldhof-Legende sport-kuriermannheim.de vom 1.5.2012, abgerufen am 2. Mai 2019
  3. Trainer herthabsc.de, abgerufen am 3. Mai 2019
  4. Sebert wäre gerne beim Jahn geblieben mittelbayerische.de vom 26.5.2018, abgerufen am 3. Mai 2019
  5. Saison 2004/05 sueddeutsches-fussballarchiv.de aus "100 Jahre Sandhausen" von Andreas Ebner, abgerufen am 25. April 2020
  6. Das "Denkmal Waldhof" wird 70 Jahre swr.de vom 29.5.2018, abgerufen am 3. Mai 2019
  7. SV Waldhof: Sebert und Hollich weg, Mannheimer Morgen vom 2. April 2013
  8. "Treue zum Verein ist wie eine Ehe" morgenweb.de vom 1.12.2017, abgerufen am 7. November 2020
  9. Neuer Tribünen-Namenspate: Waldhof-Rekordspieler Sebert freut sich mannheimer-morgen.de vom 29.11.2022, abgerufen am 10. September 2023

Quellen

Weblinks



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