Ulrich Stielike

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Uli Stielike
Ulli stielike 94 95.jpg
Spielerinformationen
Voller Name Ulrich Stielike
Geburtstag 15. November 1954
Geburtsort KetschDeutschlandDeutschland Deutschland
Größe 176
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend
1960-1972 DeutschlandDeutschland SpVgg Ketsch
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
07/1972 - 06/1977
07/1977 - 06/1985
07/1985 - 06/1988
DeutschlandDeutschland Borussia Mönchengladbach
SpanienSpanien Real Madrid
SwasilandSwasiland Neuchatel Xamax
109 (12)
215 (41)
066 0(0)
Nationalmannschaft2
1972-1973
1973-1975
1975-1984
DeutschlandDeutschland Deutschland Jugend
DeutschlandDeutschland Deutschland Amateure
DeutschlandDeutschland Deutschland
016 0(0)
010 0(3)
042 0(3)
Stationen als Trainer
07/1989 - 06/1991
07/1991 - 06/1993
07/1994 - 09/1995
1996
07/1998 - 06/2000
07/2003 - 06/2004
07/2004 - 06/2005
07/2005 - 06/2006
07/2006 - 06/2008
07/2008 - 11/2008
01/2009 - 06/2010
07/2010 - 09/2012
07/2013 - 06/2014
07/2014 - 06/2017
09/2017 - 08/2020
SwasilandSwasiland Schweiz
SwasilandSwasiland Neuchâtel Xamax
DeutschlandDeutschland SV Waldhof Mannheim
SpanienSpanien UD Almería
DeutschlandDeutschland Deutschland (Co-Trainer)
DeutschlandDeutschland Deutschland (U-21)
DeutschlandDeutschland Deutschland (U-19)
DeutschlandDeutschland Deutschland (U-20)
ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste
SwasilandSwasiland FC Sion
KatarKatar Al-Arabi
KatarKatar Al-Sailiyia SC
KatarKatar Al-Arabi
Korea SudSüdkorea Süd-Korea
China VolksrepublikChina Tianjin Teda

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 24. August 2020
2Stand: 12. Januar 2009


Ulrich Stielike (* 15. November 1954 (69) in Ketsch) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und jetziger -trainer. Er wurde 1980 Fußball-Europameister.

Karriere

Spielerkarriere

Stielike begann als Siebenjähriger 1962 bei der SpVgg 06 Ketsch in der Jugend mit dem Fußballspielen. Mit 17 Jahren wurde er in die Jugendnationalmannschaft berufen. Viele Bundesligavereine versuchten ihn unter Vertrag zu nehmen, er wollte aber weiterhin für die Ketscher A-Jugend spielen. Im Februar 1973 holte ihn Hennes Weisweiler zu Borussia Mönchengladbach. Nachdem die DFB-Jugendnationalmannschaft am 4. Juni 1973 beim UEFA-Juniorenturnier ausgeschieden war, debütierte er am 9. Juni 1973 im letzten Saisonspiel gegen den VfB Stuttgart.

Von 1973 bis 1977 spielte er für Borussia Mönchengladbach als Abwehrspieler in der Bundesliga und danach bis 1985 für Real Madrid im Mittelfeld. Von den acht deutschen Spielern, die bislang für diesen renommierten Verein spielten, hatte er sowohl die meisten Einsätze als auch die meisten Tore erzielt.[1] Zum Abschluss seiner Spielerkarriere wurde er mit Neuchâtel Xamax zweimal Schweizer Meister (1987, 1988). Mit Mönchengladbach wurde er 1975, 1976 und 1977 Deutscher Meister, 1973 DFB-Pokalsieger und 1975 UEFA-Pokalsieger. Mit Real Madrid wurde er dreimal Spanischer Meister (1978, 1979, 1980) und 1985 UEFA-Pokalsieger.

In der Nationalmannschaft spielte er von 1975 bis 1984 42-mal. Sein letztes Länderspiel machte er am 12. September 1984 in Düsseldorf gegen Argentinien (1:3). Es war das erste Länderspiel von Franz Beckenbauer als Teamchef der Nationalmannschaft. Er wurde 1980 Europameister und 1982 Vize-Weltmeister.

Stielike ist neben Lukas Podolski und Uli Hoeneß der einzige deutsche Nationalspieler, der bei einer Fußball Welt- oder Europameisterschaft einen Elfmeter verschoss (1982 im Halbfinale im Elfmeterschießen gegen Frankreich). Die Nationalelf erreichte dennoch das Endspiel, in dem sie jedoch Italien unterlag.

Trainerkarriere

Stielike als Trainer von Al-Sailiyia (2012)

Nach seiner aktiven Laufbahn als Spieler trainierte Stielike das Nationalteam der Schweiz und anschließend Neuchâtel Xamax.

Beim SV Waldhof Mannheim trat er sodann seine erste Traineranstellung in Deutschland an. Im nagelneuen Carl-Benz-Stadion wollten die Mannheimer den Aufstieg mit der Verpflichtung des international erfolgreichen Spielers Uli Stielike klar machen. Mit dem neuen Trainer Stielike hatten die blau-schwarzen für die Saison 1994-1995 einen großer Name verpflichtet, der nicht gerade günstig war. Der damalige Präsident Wilfried Gaul setzte alles daran, den Aufstieg endlich zu schaffen und krempelte den Verein mächtig um. Die Verpflichtung von Stielike als neuen Waldhoftrainer hatte man nicht nur in der 2. Bundesliga wahrgenommen, und das war auch so geplant. Stielike sollte als neues Aushängeschild Werbung für den SV Waldhof machen.

"Irgendwann in der laufenden Saison wurde von einem „Maulwurf“ ausgeplaudert, dass Uli Stielike 22.000 DM pro Monat erhalte und damit der bestbezahlte Trainer der Zweiten Bundesliga sei". Roland Dickgießer, der nach mehr als 600 Spielen für den SVW seine Karriere beendete, wurde zum Co-Trainer und gleichzeitig zum Trainer der A-Jugend ernannt. Walter Pradt übernahm die Position des Torwarttrainers und trainierte die Amateure, während Klaus Dörner als Konditionstrainer engagiert wurde. Diese Änderungen sollten ihren Teil zur Vollprofessionalisierung des Vereins beitragen.

Sportlich verlief die Rückrunde äußerst erfolgreich, man befand sich klar auf Aufstiegskurs. Kurze Zeit Unruhe gab es, als sich Stielike darüber beklagte, nicht ausreichend in die Personalplanungen für die neue Saison mit eingebunden zu sein. Waldhof führte mit seiner gepriesenen Mittelfeldachse Hofmann-Hayer-Zeyer lange die Tabelle an, stand am drittletzten Spieltag noch auf einem Aufstiegsplatz – und guckte am Ende erneut in die Röhre, weil er wiederum in Saarbrücken 0:4 unterlag und eine Woche später gegen die SG Wattenscheid sechs Minuten vor dem Ende das 1:1 kassierte. Die Legende besagt, dass die älteren Spieler den Aufstieg absichtlich vergeigten, weil sie fürchteten, dass ihre Verträge im Falle eines Bundesliga-Aufstiegs nicht verlängert würden.

Ulrich Stielike wurde im September 1995 beurlaubt. Da man seitens des SV Waldhof jedoch 1996 die rechtzeitige Kündigung seines Vertrages vergaß, führte dies zu einer Verlängerung seines Kontraktes bis Juni 1997. Stielike verzichtete jedoch unter der Bedingung auf das ihm zustehende Jahresgehalt von 454.000 DM, dass ein Benefizspiel zugunsten krebskranker Kinder seitens der Mannheimer ausgerichtet wurde.[2]

Vom 9. September 1998 bis zu seiner Entlassung am 7. Mai 2000 war Stielike Assistent von Teamchef Erich Ribbeck bei der deutschen Nationalmannschaft. Sein Nachfolger wurde der Ex-HSV Spieler Horst Hrubesch.

Vom Jahr 2000 an war Stielike im Nachwuchsbereich des Deutschen Fußball-Bundes tätig. Unter anderem oblag ihm dabei die Betreuung der Perspektivmannschaft Team 2006 von 2001 bis 2003. Danach war er bis ins Jahr 2006 für die U20-Nationalmannschaft und bis 2004 zusätzlich für die U21-Nationalmannschaft verantwortlich. Sein im August 2006 auslaufendes Beschäftigungsverhältnis wurde allerdings vom dafür zuständigen DFB-Sportdirektor Matthias Sammer nicht mehr verlängert. Anstelle Stielikes wurde nun wiederum der früher schon dem engeren Kreis der DFB-Trainer angehörende und von 2003 bis 2005 ebenfalls mit der Leitung des Teams 2006 betraute Erich Rutemöller unter Vertrag genommen.

Ab September 2006 arbeitete Stielike als Nationaltrainer der Elfenbeinküste, dem aktuellen Vize-Afrikameister. Aufgrund einer schweren Erkrankung seines Sohnes Michael setzte Stielike ab dem 10. Januar 2008, zehn Tage vor Beginn der Fußball-Afrikameisterschaft 2008, als Trainer der ivorischen Mannschaft aus.[3] Sein Sohn starb am 1. Februar 2008 an einer Lungenfibrose. Die Elfenbeinküste wurde ohne die Betreuung durch Stielike Vierter des Turniers. Anfang März 2008 nahm Stielike das Amt als Nationaltrainer der Elfenbeinküste wieder auf. Sein auslaufender Vertrag wurde jedoch nicht verlängert.[4]

Von Mai bis November 2008 war Stielike Trainer des Schweizer Erstligisten FC Sion.[5] Er hatte auf Wunsch von Vereinspräsident Constantin im Mai einen Dreijahresvertrag unterschrieben. In den letzten sieben Partien blieb Sion jedoch sieglos und holte nur vier Punkte.[6]

2009 bis 2014 war Stielike als Trainer der Vereine Al-Arabi und Al-Sailiya SC in Katar bzw. Doha tätig.[7][8][9]

Im September 2014 wurde Stielike bis zum Jahr 2018 als Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft verpflichtet.[10][11] Bei der Fußball-Asienmeisterschaft 2015 wurde seine Mannschaft Zweite. Am 15. Juni 2017 wurde Stielike aber nach einer 2:3-Niederlage im WM-Qualifikationsspiel in Katar als Nationaltrainer Südkoreas entlassen.[12]

Ab dem 11. September 2017 war Stielike Trainer des chinesischen Erstligisten Tianjin Teda, den er vor dem drohenden Abstieg retten sollte. Neben Felix Magath (Shandong Luneng) und Roger Schmidt (Beijing Guoan) ist Stielike der dritte deutsche Trainer in der chinesischen Super League.[13] Im Januar 2019 verpflichtete er Sandro Wagner von Bayern München,[14] der im Juli 2020 während der Corona-Pandemie seinen Vertrag wieder auflöste. Nach schwachem Saisonstart mit nur einem Punkt aus fünf Spielen wurde Stielike im Augut von seinen Aufgaben entbunden.[15]

Auszeichnungen

Siehe auch

Bilder

Einzelnachweise

  1. http://www.spanien-bilder.com/fussball-in-spanien/lexikon/deutsche-spieler-bei-real-madrid.htm
  2. "Wann wird Schulte Präsident? - 20 kleine Geschichten aus der 2. Liga - einige nicht ganz ernst gemeint", Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S.32
  3. Ivorer kämpfen um Rückkehr von Stielike 1apsort.de am 21. Januar 2008.
  4. Stielike nicht mehr Nationaltrainer sport1.de am 15. April 2008.
  5. Ueli Stielike…Entraîneur du FC Sion fc-sion.ch am 31. Mai 2008.
  6. NZZ online: Präsident Constantin wird Sion-Trainer
  7. "Beckham gewinnt mit Milan gegen Hamburger SV" in Welt online vom 6. Januar 2009, abgerufen am 22. Oktober 2011.
  8. goal.com: Bericht auf goal.com
  9. Stahlarbeiter im Orient, Spiegel Online, 24. Januar 2009.
  10. Meldung auf der Homepage des koreanischen Verbandes abgerufen am 5. September 2014 (koreanisch)
  11. dfb.de: „Stielike neuer Nationaltrainer Südkoreas“ abgerufen am 5. September 2014.
  12. Südkorea entlässt Nationaltrainer Stielike Zeit online, 15. Juni 2017
  13. Uli Stielike wird Trainer in China spiegel.de vom 9.9.2017, abgerufen am 23. November 2019
  14. Sandro Wagners neuer Trainer Uli Stielike erklärt Wechsel nach China focus.de vom 31.1.2019, abgerufen am 23. November 2019
  15. Stielike bei Tianjin als Cheftrainer entlassen sport.de vom 19.8.2020, abgerufen am 24. August 2020

Weblinks



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