Walter Pradt
Walter Pradt | ||
Walter Pradt (2009-2010) | ||
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Geburtstag | 12. April 1949 | |
Geburtsort | Wiesbaden, Deutschland | |
Nationalität | Deutschland | |
Sterbedatum | 24. August 2014 | |
Sterbeort | Mannheim, Deutschland | |
Größe | 183 cm | |
Gewicht | 81 Kg | |
Position | Torwart | |
Vereinsinformationen | karriereende | |
Vereine in der Jugend | ||
bis 1967 1967-1967 1967-1968 |
FC 34 Wiesbaden-Bierstadt Eintracht Frankfurt Amateure Germania Wiesbaden | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
07/1968 - 06/1971 07/1971 - 06/1973 07/1973 - 06/1985 |
1. FC Nürnberg SpVgg Bayreuth SV Waldhof Mannheim |
0 (0) ? (?) 321 (12) |
Stationen als Trainer | ||
1985-1988 1988-1990 07/1990 - 10/1990 1991 07/1991 - 06/1994 12/1995 - 06/1996 11/2001 - 12/2001 09/2002 - 04/2003 2001-2007 2001-2007 2003-2004 07/2006 - 04/2007 01/2008 - 06/2009 07/2009 - 06/2010 07/2012 - 08/2014 |
Südwest Ludwigshafen Amicitia Viernheim VfR Mannheim VfR Grünstadt Südwest Ludwigshafen SV Waldhof Mannheim (Co-Trainer) SV Waldhof Mannheim (Interims-Coach) SV Waldhof Mannheim Torwart-Trainer von Silke Rottenberg Torwart-Trainer der Damennationalmannschaft VfR Grünstadt VfR Mannheim Waldhof MannheimTrainer U23 SV Waldhof Mannheim VfR Grünstadt (Sportl. Leiter) | |
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Walter Pradt (* 12. April 1949 (75 Jahre) in Wiesbaden; † 24. August 2014 in Mannheim ), war ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler.
Inhaltsverzeichnis
Spielerkarriere
Walter Pradt kam über die Stationen FC 34 Wiesbaden-Bierstadt, Eintracht Frankfurt Amateure, Germania Wiesbaden, 1. FC Nürnberg sowie dem SpVgg Bayreuth am 1. Juli 1973 zum SV Waldhof, wo er Manfred Krei als Stammtorhüter ablöste. In Nürnberg hieß sein Trainer übrigens Max Merkel.
Beim SV Waldhof blieb Walter Pradt viele Jahre Stammtorhüter, zuerst in der zweiten Bundesliga Süd und ab 1981 in der eingleisigen zweiten Bundesliga, bis er am 13. Februar 1982 nach einer Roten Karte in der 90. Minute gegen Kickers Offenbach seinen Stammplatz an Uwe Zimmermann verlor. Vorher machte sich Pradt nicht nur als Torhüter, sondern auch als Elfmeterschütze einen Namen. In der Saison 1979/80 war er mit acht Treffern hinter Hans Hein (11 Tore) zweitbester Waldhof-Schütze. Und das als Torhüter! Sein wichtigster Treffer war der verwandelte Elfmeter kurz vor Schluß zum 3:2 in Offenbach am letzten Spieltag jener Saison. Es war der erste Waldhof-Sieg auf dem Bieberer Berg seit 30 Jahren. Gleiche Stätte, eineinhalb Jahre später: Man schrieb den 12. Februar 1982, als Walter Pradt unberechtigterweise von Schiedsrichter Uhlig vom Platz gestellt wurde. Der gebürtige Wiesbadener fand seinen Platz plötzlich auf der Auswechselbank. Doch Pradt bewies sich als sportliches Vorbild und entwickelte sich zu einem inoffiziellen Torwarttrainer des SVW. Seinen Nachfolger Zimmermann schulte und unterstützte Pradt nach Kräften.
Im ersten Bundesligajahr des SV Waldhof kam Pradt nochmals zu zwei Einsätzen für die Mannheimer. Sein Bundesliga-Debüt gab Pradt am 19. Mai 1984 bei Fortuna Düsseldorf (1:2). Am darauffolgenden Wochenende allerdings brach er sich im letzten Saisonspiel das Schienbein. Gegner war wieder Offenbach, allerdings diesmal daheim im Südwest-Stadion .
In seiner letzten Saison als Spieler bei Waldhof absolvierte der Torhüter nochmals drei Bundesligaspiele und eines davon sollte der Höhepunkt seiner Karriere werden. Uwe Zimmermann zog sich einen Bänderriss zu, doch Pradt litt noch an den Nachwirkungen seines Schienbeinbruchs. Und dann ging es ausgerechnet zum FC Bayern München , die aus bislang 6 Spielen die Maximalausbeute von 6 Siegen holten. Pradt musste mit Spritzen für das Spiel fit gemacht werden. In der zweiten Halbzeit waren seine Schmerzen so groß, dass er die Abstöße nicht mehr schlagen konnte. Und dann gingen die Bayern auch noch mit 1:0 in Führung. Doch Dieter Schlindwein und Werner Heck sorgten für die 2:1 Führung der Waldhöfer. Walter Pradt hielt mit phantastischen Glanzparaden den Sieg fest und vermieste damit den Bayern das Oktoberfest. Durch zwei weitere Einsätze in der gleichen Saison kommt Walter Pradt auf fünf Bundesliga-Einsätze. Er beendete seine aktive Karriere am Ende der Saison.
In fast 300 1. und 2. Ligaspielen hat Walter auch 12 Tore geschossen und hielt hinter Hans-Jörg Butt den Titel des erfolgreichsten Torjägers unter den Keepern.
Trainerkarriere
Als Trainer arbeitete Pradt bei Südwest Ludwigshafen (1985–1986), bei Amicitia Viernheim (1986–1990) und dem VfR Grünstadt. Im Sommer 1990 übernahm er das Coaching des Oberligisten VfR Mannheim, wo er jedoch im Oktober 1990 nach 8 Spieltagen wegen "anhaltender Erfolgslosigkeit" wieder entlassen wurde.[1] und kehrte im Sommer 1991 für 3 Jahre zum SV Südwest Ludwigshafen zurück.
2006 zog es ihn dann bis April 2007 nochmals zu den Rasenspielern. 2003 fungierte Pradt als Torwart-Trainer von Silke Rottenberg, um diese auf die Weltmeisterschaft 2003 vorzubereiten, die dann auch Weltmeister der Frauen in den USA wurde.
Beim SV Waldhof nahm Pradt verschiedene Aufgaben an. Er war Co-Trainer der ersten Mannschaft in der zweiten Bundesliga 1995/96 sowie Trainer der U23-Mannschaft von Januar 2008 bis 2009, mit der er den Aufstieg in die Verbandsliga schaffte. Er war Cheftrainer der ersten Mannschaft vom 12. November 2001 bis zum 3. Dezember 2001 und vom 11. September 2002 bis zum 2. April 2003, jeweils in der zweiten Bundesliga. Ab Juli 2009 war er wieder Cheftrainer des SVW, diesmal in der Regionalliga West. Nach dem Lizenzentzug für den SVW am 8. Juni 2010 wurde der Vertrag mit ihm nicht verlängert.
2011 wurde Pradt sportlicher Leiter bei der Jugendspielgemeinschaft 1. FC Rheinpfalz in Grünstadt[2] und begleite die gleiche Position vom Sommer 2012 bis zu seinem Tod, beim VfR Grünstadt.[3]
Waldhof-Detail
Nachdem Uwe Rapolder als Cheftrainer entlassen wurde, wurde Pradt zum Interims-Coach, bis André Egli auf der Waldhof-Bank Platz nahm. Nach dessen Entlassung im Herbst 2002 wurde der ehemalige Torhüter zum Chef-Coach befördert. Pradt hatte damit fast alle Positionen des Vereins begleitet: Torhüter, Torwart-Trainer, Co- und Chef-Trainer, Geschäftsführer, Fanbeauftragter. Außer Präsident war er schon fast alles auf dem Waldhof. Im April 2003 kündigte Pradt an, seinen Trainervertrag wegen Unstimmigkeiten mit dem damaligen Präsidenten Hans Regelein nicht zu verlängern. Wenige Tage später wurde er entlassen und durch Stefan Kuntz ersetzt, der den Abstieg jedoch auch nicht mehr verhindern konnte.
Im März 2006 wurde bei Walter Pradt Leukämie T-PLL festgestellt und mit Beginn der Therapie im April 2007 endete die Tätigkeit beim VfR Mannheim. Vom 1. Januar 2008 (nach Beendigung der Leukämiebehandlung) bis 30. Juni 2009 wurde Pradt Torwart-Trainer beim SV Waldhof und war danach für unsere U23 verantwortlich. Mit ihr gelang ihm in der Saison 2008-2009 der Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden.
Am 21. Juni 2009 wurde er zum Chefcoach für die Regionalliga-Mannschaft befördert und wurde damit Nachfolger des entlassenen Alexander Conrad. Nach dem Lizenzentzug für den SVW am 8. Juni 2010 trennte sich der SV Waldhof Mannheim ganz überraschend mit sofortiger Wirkung von Walter Pradt. Obwohl Pradt mit einer kaum konkurrenzfähigen Mannschaft den sportlichen Klassenerhalt geschafft hatte, musste er seinen Stuhl räumen. Die offizielle Begründung lautete: "Pradt habe sich zu kritisch über die Geschäftsführung und den Verein geäußert." Was in dieser Zeit wohl jeder mehr oder weniger tat.
Privatleben
Neben seiner Tätigkeit als Trainer betrieb Walter Pradt das Rhein-Neckar-Fußballcenter in Mannheim. 2006 erkrankte er an Leukämie. An den Folgen der Erkrankung starb er am 24. August 2014 in Mannheim.[4][5] Begraben ist Pradt in seiner Geburtsstadt Wiesbaden. Vor dem Benefiz-Spiel Waldhof Mannheim gegen Borussia Dortmund am 26. August 2014 wurde eine Schweigeminute für Walter Pradt abgehalten.
Ehrung
Im August 2022 wurde die Südtribüne des Carl-Benz-Stadions auf Initiative des Fan-Dachverbands PRO Waldhof in Walter-Pradt-Tribüne umbenannt.[6]
Erfolge
Erfolge als Spieler:
1. Fußball-Bundesliga: 1× Platz 6 1985 mit SV Waldhof Mannheim
Erfolge als Trainer:
2. Fußball-Bundesliga: 1× Platz 18 2003 mit SV Waldhof Mannheim
Regionalliga West: 1× Platz 14 2010 mit SV Waldhof Mannheim
Bilder
Spieler
Saison 1974-1975
Saison 1981-1982
Saison 1983-1984
Saison 1984-1985
Saison 1983-1984
Saison 1984-1985
Torhüter Wolfgang Mahr ( Bayreuth ) und Torhüter Walter Pradt beim Spiel am 18. Februar 1978 - SpVgg Bayreuth - SV Chio Waldhof 07 - 2:2
Walter Pradt beim DFB-Pokal-Spiel 1981 gegen TSV 1860 München.
10. April 1981
Punktespiel
VfR Wormatia Worms - SV Waldhof Mannheim
3:210. April 1981
Punktespiel
VfR Wormatia Worms - SV Waldhof Mannheim
3:215. Mai 1983
MSV Duisburg - SVW
Paul Linz, Walter Pradt, Stefan Knapp und Hans Hein genießen den Bundesligaaufstieg in vollen Zügen
3:3Walter Pradt im Spiel 1984 gegen FC Bayern München
Walter Pradt im Gespräch mit Trainer-Legende Max Merkel
Trainer
Torwart-Trainer - Saison 1999-2000
Torwart-Trainer - Saison 2000-2001
Interims- und Co-Trainer - Saison 2001-2002
Interims- und Co-Trainer - Saison 2001-2002
Interims- und Co-Trainer - Saison 2002-2003
Trainer - Saison 2009-2010
Blick auf die Trainerbank Torwarttrainer Walter Pradt und die beiden Co-Trainer Dariusz Pasieka und Petar Šegrt .
Saison 2000-2001Walter Pradt und sein Glücksnagel.
Saison 2001-2002Die beiden Neuzugänge Erol Bekir (links) und Revaz Gotsiridze (rechts) mit Cheftrainer Walter Pradt.
Video
Vereinsspiele
Liga | Jahr | Verein | Spiele | Tore |
---|---|---|---|---|
Regionalliga Süd | 1973-1974 | SV Chio Waldhof | 20 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1974-1975 | SV Chio Waldhof | 29 | 0 |
DFB-Pokal | 1974-1975 | SV Chio Waldhof | 1 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1975-1976 | SV Chio Waldhof | 38 | 0 |
DFB-Pokal | 1975-1976 | SV Chio Waldhof | 3 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1976-1977 | SV Chio Waldhof | 38 | 0 |
DFB-Pokal | 1976-1977 | SV Chio Waldhof | 3 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1977-1978 | SV Chio Waldhof | 32 | 0 |
DFB-Pokal | 1977-1978 | SV Chio Waldhof | 2 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1978-1979 | SV Waldhof Mannheim | 38 | 2 |
DFB-Pokal | 1978-1979 | SV Waldhof Mannheim | 3 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1979-1980 | SV Waldhof Mannheim | 40 | 8 |
DFB-Pokal | 1979-1980 | SV Waldhof Mannheim | 2 | 0 |
2.Bundesliga Süd | 1980-1981 | SV Waldhof Mannheim | 38 | 2 |
DFB-Pokal | 1980-1981 | SV Waldhof Mannheim | 2 | 0 |
2.Bundesliga | 1981-1982 | SV Waldhof Mannheim | 25 | 0 |
DFB-Pokal | 1981-1982 | SV Waldhof Mannheim | 2 | 0 |
2.Bundesliga | 1982-1983 | SV Waldhof Mannheim | 0 | 0 |
1.Bundesliga | 1983-1984 | SV Waldhof Mannheim | 2 | 0 |
1.Bundesliga | 1984-1985 | SV Waldhof Mannheim | 3 | 0 |
Literatur
- Günter Rohrbacher-List: das SV WALDHOF lexikon. Waldkirch Verlag, Mannheim 2007, ISBN 978-3-927455-33-7
Weblinks
- Walter Pradt auf glubberer.de
- Walter Pradt in der Datenbank von fussballdaten.de
- Radio-Interview mit Walter Pradt als Cheftrainer des SV Waldhof Mannheim, 3. Februar 2010
- Porträt von Walter Pradt, Sport-Kurier Mannheim, 31. Juli 2012
- [1], 11.Freunde Magazin 25
- [2], Torwart-Akademie
Einzelnachweise
- ↑ "Mannheimer Morgen" vom 3.10.1990, Seite 1
- ↑ Walter Pradt mit neuer Aufgabe – Morgenweb
- ↑ EHRENGAST: Walter Pradt | 15 Jahre Ultras Mannheim
- ↑ Waldhof trauert um Pradt. kicker.de
- ↑ Waldhof-Ikone Walter Pradt ist tot. Meldung auf Homepage des Rhein-Neckar Fernsehens vom 25. August 2014 (abgerufen am 25. August 2014).
- ↑ https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-christine-pradt-geruehrt-von-gedenk-aktionen-der-waldhof-fans-_arid,1980045.html Christine Pradt gerührt von Gedenk-Aktionen der Waldhof-Fans] mannheimer-morgen.de vom 2.8.2022, abgerufen am 10. September 2023
Kevin Knödler |
Christopher Strauch |
Patrick Geissinger (bis 12/2009) |
Eduard Hartmann |
Patrick Huckle (ab 02/2010) |
Norbert Kirschner |
David Szabo (ab 10/2009) |
Nassim Banouas |
René Schwall |
Marc Socher (bis 12/2009) |
Uwe Rebholz |
Patrick Bauder |
Christoph Böcher |
Patrick Haag |
Christopher Hock |
Oliver Heil (bis 12/2009) |
Niklas Ginter |
Nicolas Jüllich |
Marco Laping |
Roger Pandong |
Marco Rummenigge |
Mario Benincasa |
Giuseppe Burgio |
Hans Kyei |
Michael Reith |
Daniel Reule |
Lucas Oppermann (ab 01/2010) |
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