Wilfried Gaul
Wilfried Gaul | ||
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Spielerinformationen | ||
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Voller Name | Wilfried Gaul | |
Geburtstag | 23. Juni 1943 | |
Geburtsort | Allendorf, ![]() | |
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Wilfried Gaul (* 23. Juni 1943 (81 Jahre) in Allendorf), war von 1994 bis 2002 ein ehemaliger Präsident des SV Waldhof Mannheim
Karriere
Gaul war Vorsitzender des Unternehmens Wesbau, das bereits 1982 als Hauptsponsor des Vereins fungierte, wurde am 25. Oktober 1994 als Nachfolger von Walter Klos ernannt. Bei seiner Wahl erhielt er nur eine einzige Gegenstimme.
Um dem Verein eine professionellere Außendarstellung zu geben, verpflichtete er damals Horst Reber als PR-Manager. Im sportlichen Bereich verlängerte er den Vertrag von Trainer Valentin Herr nicht. Stattdessen wurde der aus Ketsch stammende Uli Stielike als neuer Coach verpflichtet. Im nagelneuen Carl-Benz-Stadion lautete damals die Devise Aufstieg. Und der Saisonverlauf 1994-1995 sollte die Hoffnungen zunächst bewahrheiten. Drei Spieltage vor Schluß war Waldhof auf dem ersten Tabellenplatz. Doch die Mannschaft verspielte sich in den letzten Spielen, auch "dank" einer 0:4 Pleite in Saarbrücken, die Rückkehr in die Bundesliga.
In der folgenden Saison wurde mit Karl-Heinz Förster wieder ein renommierter und nicht ganz billiger ehemaliger Nationalspieler verpflichtet, der als Technischer Koordinator fungierte. Doch es sollte eine katastrophale Saison für die Blau-Schwarzen werden. Statt Aufstiegseuphorie hieß es Abstiegskampf in Mannheim. Stielike wurde am 17. September 1995 entlassen. Sein Nachfolger, der bei den Fans wegen seiner Kaiserslauterer Vergangenheit unbeliebte Hans-Günter Neues trat nach gerade mal zweieinhalb Monaten freiwillig zurück.
Waldhof-Ehrenspielführer Roland Dickgießer übernahm für ein Spiel das Ruder (1:0 Sieg gegen Tabellenführer Bochum), ehe am 15. Dezember 1995 Klaus Schlappner zurück zum SVW kam. Karl-Heinz Förster und Horst Reber sahen keine Basis für eine Zusammenarbeit mit Schlappner und gaben ihre Ämter beim SV Waldhof auf.
Es rumorte im Verein und die Kritik an Wilfried Gaul wurde zusehends lauter. Am 22. Februar 1996 musste sich Gaul bei der Mitgliederversammlung einem Gegenkandidaten stellen. Zunächst sollte Carlo von Opel antreten. Er zog jedoch noch während des Abends die Kandidatur zurück. Stattdessen wurde Ex-Präsident Wilhelm Grüber ins Rennen geschickt. In einer Kampfabstimmung konnte sich Gaul jedoch mit 192:135 Stimmen durchsetzen.
Mit Klaus Schlappner schaffte man den Anschluß ans Mittelfeld und wurde am Ende der Runde Siebter. Die A-Jugend schaffte es in diesem Jahr bis ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Erst dort musste man sich Borussia Dortmund geschlagen geben. Wurde bei der A-Jugend Meisterschaft 1980 noch ein Großteil der Mannschaft später Stammspieler der Bundesliga-Mannschaft, so schaffte diesmal kein Spieler den Sprung in die Erste Mannschaft.
In der Saison 96/97 trat Klaus Schlappner nach dem 8.Spieltag und einer 4:2 Niederlage in Uerdingen freiwillig zurück. Waldhof war auf einem Abstiegsplatz. Gaul sprach später über die Personalie Schlappner als Fehlentscheidung. Mit Nachfolger Günter Sebert wurde es nur kurzfristig besser und er sollte das Ende der Saison nicht mehr als Trainer erleben. Am 30. März 1997 trat Uwe Rapolder sein Amt in der Kurpfalz an. Doch am letzten Spieltag sollten die Waldhöfer auf einem Abstiegsplatz stehen und wären beinahe in die Viertklassigkeit durchgereicht worden. Doch durch Vermittlung von Manfred David erhielt der Verein von Mercedes-Benz eine lebensnotwendige Finanzspritze und somit die Lizenz für die Regionalliga.
Mit einer völlig neu formierten Mannschaft starteten die Mannheimer in die Drittklassigkeit und wurden am Ende Siebter. In der folgenden Runde sollte der Aufstieg klappen. Die Filmrechtefirma Kinowelt investierte 18 Mio DM in den Verein. Dieser trat dafür die Werberechte ab. Es ging wieder aufwärts beim SVW. Auch Horst Reber stand dem Verein wieder zur Verfügung. Eberhard Ruf wurde neuer Geschäftsführer, blieb aber nicht lange im Amt. Kurz nach seiner Entlassung verunglückte der Schwabe nach einem Unfall unter Alkoholeinfluß tödlich. Auf dieser Position rückte mit Dieter Dollmann ein weiterer Schwabe nach. Wieder eine Personalentscheidung, die Gaul wenig Grund zur Freude bringen sollte.
Bei den Waldhof-Fans machte dieser sich unbeliebt, als er das geliebte Waldhof-Logo ändern ließ. Die Raute blieb zwar in modifizierter Form erhalten und Mannheim wurde mit ins Wappen aufgenommen. Angeblich, um der Wirtschaft der Region entgegen zu kommen. Die Fans konnten sich damit jedoch nicht anfreunden und setzten sich schließlich durch. Nach nur einem Jahr trugen die Waldhof-Spieler wieder das alte Logo auf der Brust.
Während der Rapolder-Ära gaben sich die Spieler sozusagen die Klinke in die Hand. Und das kam dem Verein mal wieder teuer zu stehen. Trotzdem schaffte der SVW problemlos den Klassenerhalt im ersten Zweitliga-Jahr.
In der Saison 2000/2001 war der Aufstieg und damit Wilfried Gauls Ziel zum Greifen nah. Dennoch kam es auf der Mitgliederversammlung erneut zu einer Kampfkandidatur. Doch Gaul konnte sich wieder mit 153:122 gegen Wilhelm Grüber durchsetzen. Es sollten jedoch schwere Zeiten auf Gaul und dem SV Waldhof zukommen. Wegen sportlicher Talfahrt wurde Uwe Rapolder am 11. November 2001 entlassen. Nach Interims-Trainer Walter Pradt wurde mit dem Schweizer André Egli ein erfolgloser Nachfolger präsentiert. Zudem steckte die Kinowelt in finanziellen Schwierigkeiten. Doch damit nicht genug: Gaul hatte auch privat Schwierigkeiten. 1994 kaufte die von Gaul geführte Wesbau Baubetreuungsgesellschaft mbH[1] in Dahn von der Diozöse Speyer für 6,0 Mio DM. Am 08.01.1997 veräusserte Wilfried Gaul die Immobilie für 13,25 Mio DM an die Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt), die das Haus umbaute und als Mütter-Genesungsheim für Mutter-Kind-Kuren nutzte. Der Wert der Immobilie wurde zu diesem Zeitpunkt von der Staatsanwaltschaft Koblenz auf 6,9 DM beziffert. Der damalige Geschäftsführer der ctt Hans-Joachim Doerfert, damals gleichzeitig Präsident von Eintracht Trier, hat also rund 6,35 Mio DM zuviel für das Anwesen bezahlt. Die überschüssigen Gelder wurden von Doepfert und Gaul veruntreut und flossen zum Teil über die Ärztliche Abrechnung Trier (ÄAT) an andere Begünstigte. Gaul wurde 2002 wegen illegaler Geschäfte und Beihilfe zur Untreue vom Landgericht Koblenz zu zwei Jahren auf Bewährung und 50 000 € Geldstrafe verurteilt, Doerfert wurde vom Landgericht München zu 10 Jahren und 7 Monaten verurteilt. Daraufhin trat Gaul am 19.3.2002 von seinem Amt zurück.[2] Professor für Betriebswirtschaft der Universität Mannheim, Prof. Dr. Hans Bauer führte den Verein bis zum 19. November 2002 weiter. Danach setzte sich Hans Regelein in einer Kampfabstimmung gegen Dr. Hans-Joachim Bremme durch.
Bilder
Dr. Michael Kölmel und Wilfried Gaul senden auf der gleichen Wellenlänge
Das nach einer Kampfabstimmung gegen Wilhelm Grüber neu gewählte Präsidium von Wilfried Gaul
Wilfried Gaul und Wilhelm Grüber im Gespräch mit Mario Adorf
Als Antrittsgeschenk gab es von Präsident Wilfried Gaul eine Kuhglocke eingebunden im Waldhofschal
Saison 2001-2002Der neue Präsidiumssprecher Prof. Dr. Hans Bauer dankt dem scheidenden Präsident Wilfried Gaul für über 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit
Saison 2001-2002
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Gaul, Wilfried |
KURZBESCHREIBUNG | Präsident des SV Waldhof Mannheim. |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1943 |
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