1940 - 1950

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Geschichte

1940-1941

Der Krieg hatte natürlich auch Auswirkungen auf den Fussball. Wie bereits im Vorjahr wurde 1940-1941 wieder eine neue Liga eingeführt. Waldhof spielte nun in der Bereichsklasse Baden. Der VfL Neckarau wurde Erster, Waldhof Dritter. Die Vereine mussten mit den Spielern auskommen, die nicht an der Front waren. Waldhof hatte die ersten Verluste zu verkraften: Ernst Heermann fiel zusammen mit Karl Biehlmeier nur ein Jahr, nachdem sie im Finale des Tschammerpokals standen. Davor musste bereits Fritz Kilian, der bis zu seinem Einzug das Waldhof-Tor hütete, sein Leben für diesen Krieg opfern.
In einer Sonderausgabe schreibt der Kicker: "Die Waldhöfer sind ein Volk für sich, es hat seinen eigenen Stolz, es hält zusammen wie Pech und Schwefel, jeder kennt jeden. Diese Waldhöfer bilden eine einzige Familie."

1941-1942

1942 beendete Waldhof die Spielzeit auf Platz 1 in der Bereichsklasse Gruppe Nord und wurde später Badischer Meister. Im Kampf um die Deutsche Meisterschaft verlor man auf dem Betzenberg mit 7:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern. 5 Tore erzielten dabei Ottmar und Fritz Walter gegen den Handball(!)-Nationaltorwart Keimig.


1942-1943

1942-1943 wurde wieder die Gauliga Baden eingeführt. Waldhof wurde Dritter, der VfR Mannheim wurde Meister.


1943-1944

Zu Beginn der Saison 1943-1944 in der Gauliga Baden Nordgruppe war bereits ein Viertel der Mannheimer Bevölkerung obdachlos. An einen regulären Spielbetrieb war schon lange nicht mehr zu denken. Der VfR Mannheim wurde erneut Meister, der SV Waldhof Fünfter und damit Vorletzter.


1944-1945

1944-1945 traten nur noch 5 Mannschaften in der Gauliga Baden Nordgruppe gegeneinander an. Die Runde wurde aufgrund des Krieges nicht mehr zu Ende gespielt. Der SV Waldhof wurde als aktueller Tabellenführer zum letzten Meister der Gauliga Baden Nordgruppe gekürt. Am 29.März 1945 eroberten die US-Streitkräfte Mannheim und befreiten die Stadt von den Nazis. 51% der Mannheimer Gebäude wurden bei über 150 Luftangriffen zerstört. 2000 Mannheimer mussten dabei ihr Leben lassen. Zudem fielen 10 000 Mannheimer während des Krieges. 2300 Mannheimer Juden wurden Opfer des Nationalsozialismus. Am 7.Mai 1945 erfolgte schließlich die bedingungslose Kapitulation.


1945-1946

Mannschaftsfoto Saison 1945/46

1945-1946 Die Stadt Mannheim stand in der Stunde Null in Trümmern, und auch im Norden wurde der SV Waldhof nicht verschont. Das Clubhaus und die Geschäftsstelle waren zerstört, die Holzbänke auf der Tribüne wurden durch frierende Menschen abmontiert und als Brennholz benutzt. Dennoch musste man nicht lange warten, bis der Ball wieder rollte. Am 9. September 1945 wurde ein Freundschaftsspiel gegen den VfR Mannheim angesetzt. Die beachtliche Kulisse von 5000 Zuschauern belegt, wie wichtig der Fußball trotz der widrigen Lebensumstände noch immer war.Nur wenige Wochen nach Kriegsende liefen die Vorbereitungen für eine neue süddeutsche Spielklasse an, die auf dem Gebiet der amerikanischen Besatzungszone etabliert wurde. Die 16 Teilnehmer wurden nicht aufgrund einer sportlichen Qualifikation auserwählt, vielmehr war man bei der Zusammenstellung der Mannschaften auf Tradition bedacht. Die beiden Mannheimer Vereine SV Waldhof und VfR Mannheim befanden sich zusammen mit Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart, dem 1. FC Nürnberg sowie Bayern und 1860 München in bester Gesellschaft. Die Waldhof-Buben beendeten die Saison auf einem respektablen 4. Platz und griffen sogar lange Zeit ins Titelrennen mit ein. Paul Lipponer jr. sorgte mit 22 Treffern dafür, dass man sich vor der Frankfurter Eintracht, 1860 sowie den Bayern platzieren konnte. Zu den Auswärtsspielen reisten die SVW-Akteure teilweise mit dem LKW an, vor den Trainingseinheiten standen Aufräumarbeiten am Alsenweg auf dem Programm, um die zerstörte Clubanlage wieder auf Vordermann zu bringen.

1946-1947

Mannschaftsfoto 1946/47

1946-1947 Die Oberliga Süd wurde in ihrem zweiten Jahr auf 20 Mannschaften aufgestockt. Mit dem VfL Neckarau waren gleich drei Mannheimer Vereine beteiligt, so viel wie aus keiner anderen Stadt. Für den SV Waldhof sollte es eine äußerst erfolgreiche Saison werden: Am Ende stand der SVW auf dem zweiten Platz, hatte allerdings 13 Punkte Rückstand auf die Übermannschaft des 1. FC Nürnberg. Zum Spitzenspiel der punktgleichen Clubs begrüßten die Blau-Schwarzen am vierten Spieltag 22 000 Zuschauer. Diese sahen allerdings eine Pleite ihrer Mannschaft. Mit 8:1 wurde der SV Waldhof aus dem Mannheimer Stadion gefegt. Dennoch gehörte Waldhof in den Nachkriegsjahren zur deutschen Spitze und durfte 1947 stolz den Titel des Süddeutschen Vizemeisters feiern. Ein Jahr später wäre man mit dieser Platzierung für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert gewesen. Alle Mannheimer Derbys gewann die Mannschaft und auch sonst konnten eindrucksvolle Ergebnisse wie ein 6:0 gegen den VfB Stuttgart verbucht werden.

1947-1948

1947-1948 Mit einem sechsten Platz beendete Waldhof die dritte Nachkriegssaison. Bei einem Zuschauerschnitt von 13.211 Zuschauern hatte der SVW mit 77 Toren den viertbesten Angriff der Liga. In den ersten 7 Saisonspielen verbuchte man am 28. August 1947 gegen Rot-Weiß Frankfurt mit 2:1 zwar nur eine Niederlage, aber mit insgesamt 12 verlorenen Spielen konnte man sich nicht für die wieder eingeführte Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Immerhin hatte man aber auch nichts mit dem Abstieg zu tun. Gleich sechs Mannschaften mussten wegen einer Ligareform den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Darunter gehörte auch der VfL Neckarau, trotz eines 3:2-Sieges auf dem Waldhof. Nach Saisonende wurde am 21. Juni 1948 in den westlichen Besatzungszonen nach der Währungsreform die D-Mark eingeführt.Dr. Herbert Kratsch war 1947 neuer Trainer beim SV Waldhof Mannheim. Er löste Herbert Pahlke ab. Nach nur wenigen Wochen wurde Kratsch dann von Willi Pennig abgelöst.

1948-1949

Mannschaftsfoto Saison 1948/49

1948-1949 beendete Waldhof auf dem fünften Platz, nur vier Punkte hinter dem VfR Mannheim. Georg Herbold wurde mit 19 Toren Torschützenkönig der Süddeutschen Oberliga. Der VfR Mannheim qualifizierte sich trotz 11 Punkten Rückstand auf Meister Offenbacher Kickers als Zweiter für die Endrunde der Deutschen Meisterschaft. Zunächst gewannen die Rasenspieler in Frankfurt gegen den Hamburger SV mit 5:0 und ließen im Halbfinale auf Schalke ein 2:1 gegen Offenbach folgen. Im Endspiel besiegte der VfR Mannheim Borussia Dortmund mit 3:2 nach Verlängerung. Am 23.Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet und trat am nächsten Tag in Kraft. Die ersten Wahlen zum Bundestag wurden für den 14.August anberaumt. Am 12.September wurde Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gekürt, drei Tage später wurde der 73-jährige Konrad Adenauer mit der Mehrheit von nur einer Stimme vom Bundestag zum ersten Bundeskanzler gewählt.

1949-1950

Mannschaftsfoto Saison 1949/50

Die Saison 1949-1950 begann verheißungsvoll für den SV Waldhof. Nach elf Spielen stand Waldhof auf dem ersten Platz. Allerdings reichte es nach Abschluß der Spielzeit nur für Platz Sechs. Ärgerlich, denn durch den Ausfall der beiden Ostzonenmannschaften hätte man sich noch als Vierter für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. So wie der VfR Mannheim, der aber diesmal gegen Preußen Delbrück ausschied.

Gesamtübersicht

Das Jahre

Die Saison


Literatur

  • Dr. med. Helmut Klingen: 50 Jahre SV Waldhof Mannheim. A.Rausch, Heidelberg 1957
  • Rudolf Hahner: 75 Jahre SV Waldhof Mannheim 07 e.V.. Mannheim 1982
  • Joachim Bremser: Wunder Waldhof. Biblis 1983
  • Fritz Glanzner und Kurt Schaller: Günter Sebert - Waldhof ist mein Leben . TIP-Verlag, Lampertheim 1985
  • Günter Rohrbacher-List: Blau und Schwarz - Der SV Waldhof. Waldkirch Verlag, Mannheim 2004, ISBN 3-927455-15-6
  • Günter Rohrbacher-List: das SV WALDHOF lexikon. Waldkirch Verlag, Mannheim 2007, ISBN 978-3-927455-33-7
  • Karl-Heinz Schwarz-Pich: 100 Jahre SV Waldhof Mannheim 1907-2007. Grunert Medien & Kommunikation GmbH, Mannheim 2007, ISBN 978-3-00-019800-7


Weblinks



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