1920 - 1930

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Geschichte

1920-1921

SV Waldhof 07, 1920-1921

1920-1921: Der Waldhof lieferte sich die komplette Saison einen hart umkämpften Zweikampf mit dem VfR Mannheim um die Meisterschaft in der Kreisliga Odenwald und hatte am Ende knapp die Nase vorn. Somit war der Spu TVW zum zweiten Mal hintereinander für die Spiele zur Süddeutschen Meisterschaft qualifiziert. Dafür verpflichtete man eigens den englischen Trainer William Townley, der 1890 im englischen FA-Cup Finale drei Tore für seine Blackburn Rovers beim 6:1 gegen Sheffield Wednesday erzielte. Erneut hatte man es bei den Süddeutschen mit Nürnberg, Frankfurt und Offenbach zu tun. Und wieder wurde man hinter der mit Nationalspielern gespickten Mannschaft des 1. FC Nürnberg Zweiter. Leider verlor man das letzte und alles entscheidende Spiel bei den Franken mit 2:0. Immerhin brachten die Mannheimer beim 1:1 auf dem Waldhof den Nürnbergern den einzigen Punktverlust bei den Süddeutschen bei. Auch sonst gab es positives zu vermelden: Am 5. Juni 1921 stand mit dem Stürmer Karl Höger zum ersten Mal ein Akteur der Waldhof-Schule bei einem Spiel der Nationalmannschaft auf dem Rasen. Allerdings verlor die Deutsche Auswahl in Ungarn mit 0:3.

1921-1922

Der 18. September 1921 gehört wohl zu den denkwürdigsten Tagen der Vereinsgeschichte: Mit dem kompletten Drei-H-Sturm trugen gleich drei Waldhof-Spieler das Nationaltrikot beim 3:3 gegen Finnland. Sepp Herberger traf dabei zweimal für Deutschland. Allerdings sollten die Freude und der Stolz im Blau-Schwarzen Lager nicht lange anhalten. Phönix zahlte Sepp Herberger sowie Karl Höger jeweils 10 000 Reichsmark für einen Vereinswechsel innerhalb Mannheims. Da dies gegen den Amateurspielerparagrafen verstoßen hatte, wurden beide Spieler gesperrt. Der spätere Reichs- und Bundestrainer Herberger zahlte das Geld an die Phönix zurück und war somit ab März 1922 wieder spielberechtigt. Jedoch trug der Spieler fortan ausgerechnet das Trikot des Erzrivalen VfR Mannheim. Höger setzte sich nach Bonn zum dortigen FV ab. Auch der Spu TV Waldhof kam mit einer Strafe von 1.000 Reichsmark nicht ungeschoren davon. Es sollte aber noch schlimmer für Waldhof kommen: Der zweifache Nationalspieler Willi Hutter wechselte zu Saar 05 Saarbrücken. Innerhalb weniger Wochen hatte der Verein seinen legendären Drei-H-Sturm verloren und musste somit einen beachtlichen Aderlass verkraften. Sportlich reichte es trotz des Exodus immerhin noch zum zweiten Platz in der Kreisliga Odenwald, Abteilung 1, hinter dem MFC Lindenhof. Im Kampf um den Süddeutschen Pokal scheiterte man erst im Halbfinale mit 3:6 gegen den Freiburger FC.


1922-1923

1922-1923: Nur noch acht Mannschaften starteten in der Kreisliga Odenwald und kämpften um die Qualifikation für die im nächsten Jahr eingeführte neue Bezirksliga. Die ersten Vier sollten im Folgejahr in der höheren Liga vertreten sein. Der SpuTV Waldhof lieferte sich mit Phönix und dem VfR einen spannenden Kampf um die Spitze. Am letzten Spieltag zog man mit einem Sieg gegen Tabellenführer Phönix mit diesem gleich. Ein Entscheidungsspiel war nötig, um den Meister zu ermitteln. Am 7. Januar 1923 trafen Waldhof und Phönix erneut aufeinander. Nach 90 Minuten stand es immer noch 0:0 und es brach langsam die Dunkelheit ein. In der Verlängerung wurde das Spiel dann mangels Licht abgebrochen. Die Entscheidung über die Meisterschaft war erneut vertagt. Im Wiederholungsspiel drei Wochen später mussten sich die Blau-Schwarzen dem Stadtrivalen dann aber knapp mit 1:0 geschlagen geben.


1923-1924

1923-1924: Als Tabellenzweiter der Vorsaison qualifizierte sich Waldhof für die neu geschaffene Rhein Bezirksliga. Die Blau-Schwarzen hatten es fortan mit den besten Vereinen aus Mannheim und Ludwigshafen zu tun. Nur der FK Pirmasens gesellte sich als auswärtiger Club in die Runde der beiden Schwesterstädte. Waldhof wurde souveräner und ungeschlagener Meister und ging danach dementsprechend selbstbewusst zu den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft. Und auch hier sollte die Waldhof-Mannschaft die Konkurrenz gehörig durcheinander wirbeln. Vor dem letzten Spieltag bahnte sich ein echtes Endspiel an. Waldhof stand mit einem Punkt Rückstand auf Nürnberg auf Platz 2 und traf im vermeintlich entscheidenden letzten Spiel auf die Franken. Doch ein Verbandsentschluss setzte der Euphorie auf dem Waldhof ein jähes Ende: Der SpuTV bekam vor dem Spiel 5 Punkte abgezogen und sollte für 4 Monate gesperrt werden. Der Grund: Waldhof-Spieler Georg Lidy war im Spiel beim FSV Frankfurt vom Platz gestellt worden. Da keine offizielle Sperre vom Verband vorlag, wurde er danach wieder in den Spielen zur „Süddeutschen“ eingesetzt. Das für Waldhof zur Bedeutungslosigkeit degradierte Spiel in Nürnberg verlor man 3:0. Immerhin wurde danach das Urteil in einen Abzug von 2 Punkten und einer Geldstrafe von 250 Mark abgemildert.

1924-1925

1924-1925:Die Mannschaft hatte fast das gleiche Gesicht wie in der Vorsaison und zählte somit erneut zu den Favoriten der Bezirksliga Rhein. Es entwickelte sich allerdings zu einem durchwachsenen Jahr, in dem sich der Waldhof schnell aus dem Titelrennen verabschiedete. In der Abschlusstabelle betrug der Rückstand auf den Ersten und späteren Süddeutschen Meister VfR Mannheim sattliche 9 Punkte. Im SDFV-Pokal war man dagegen erfolgreicher. Erst im Halbfinale wurde die Waldhof-Elf von der SpVgg Fürth gestoppt.

Die Heimat gefunden

Am 14. Dezember 1924 wechselte der Club zum dritten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte die Spielstätten. Nach „Schlammloch“ und „Sandacker“ zog man nun an den „Schlackenplatz bei den Schießständen“, dem heutigen Alsenweg. Damit hatte der Verein die Heimat gefunden, wo noch heute das Herz des SV Waldhof schlägt. Doch die Premiere kurz vor Weihnachten ging daneben. Gegen Phönix Ludwigshafen setzte es gleich im ersten Spiel eine 0:1-Niederlage. Und auch das zweite Heimspiel wurde ausgerechnet gegen den VfR mit 0:2 verloren


1925-1926

SV Waldhof 07, 1925-1926

1925-1926 Es sollte erneut kein gutes Jahr für Waldhof werden. In der Vorrunde schien sogar das Abstiegsgespenst zum ersten Mal überhaupt Gast in Mannheims Norden zu werden. In der Rückrunde fing sich die Mannschaft zwar wieder, mehr als ein vierter von acht Plätzen sprang aber nicht heraus. Meister der Bezirksliga Rhein wurde erneut der VfR mit Sepp Herberger. Dieser wechselte aber nach dieser Saison von den Rasenspieler zu Tennis Borussia Berlin.

Fusion wieder gelöst

Nach nur vier Jahren wurde am 15. November 1925 die Fusion zwischen dem SVW und dem TV 1877 Waldhof wieder gelöst. Der Verein hieß wieder SV Waldhof 07. Die gemeinsame Zeit war geprägt durch häufige Vorstandswechsel und Querelen.

1926-1927

1926-1927: Fünf Siege aus den ersten fünf Spielen ließen in der auf 10 Mannschaften aufgestockten Bezirksliga Rhein auf eine verheißungsvolle Saison hoffen.. In der Folgezeit spielte die Waldhof-Mannschaft jedoch nicht konstant genug, um in das Titelrennen einzugreifen. Platz Vier stand in der Endabrechnung. Stadtintern war Waldhof hinter Meister VfL Neckarau und dem VfR Mannheim nur noch die Nummer Drei Mannheims.

Neues Stadion in Neuostheim

Im Juni 1927 wurde in Neuostheim das „Mannheimer Stadion“ eingeweiht. Es war im Eigentum der Stadt, die es an die Vereine vermietete. Auch der SV Waldhof nutzte gelegentlich das neue Stadion , welches im Februar 1929 Austragungsort eines Länder-spiels wurde, blieb aber meistens im eigenen Stadtteil


1927-1928

1927-1928: Für diese Saison wurde das Verbandsgebiet in 8 Bezirke aufgeteilt, deren Meister in einer Gruppe den Süddeutsche Meister ermittelten. Der SV Waldhof spielte weiterhin in der Bezirksliga Rhein. Die Mannschaft von Johann Hetzel stand nach den 20 Spielen mit 30:10 Punkten und 62:25 Toren vor dem VfL Neckarau und dem VfR Mannheim. In den nun folgenden Gruppenspielen um die Süddeutsche Meisterschaft startete der SVW nur als Außenseiter und konnte erwartungsgemäß nicht bestehen. Deutlichen Niederlagen standen nur wenige Achtungserfolge wie ein 2:2 in Karlsruhe oder eine knappe 2:1-Niederlage beim FC Bayern München gegenüber. Am Ende landete die Mannschaft auf dem vorletzten Platz. Für größere Erfolge war die junge Mannschaft wohl noch nicht reif genug.

1928-1929

1928-1929: Nach einem Remis gegen den Aufsteiger Mundenheim folgten vier Siege in Folge, u.a. ein dramatisches 4:3 gegen den VfR, die den SVW an die Tabellenspitze brachten. Am letzten Vorrundenspieltag ging es zum Tabellenzweiten Neckarau, wo sich der SVW geschlagen geben musste und die Tabellenführung verlor. Einen Skandal gab es beim Auswärtsspiel gegen Pfalz Ludwigshafen. Die Gastgeber führten 2:1 als das Spiel wegen Zuschauerausschreitungen abgebrochen werden musste. Durch einen 2:1-Sieg über Neckarau im vorletzten Spiel kam die Mannschaft doch noch einmal an den VfL heran, doch am Ende reichte es nur zum zweiten Tabellenplatz. Trotz der knapp verpassten Titelverteidigung hatte der SVW noch die Chance um die deutsche Meisterschaft zu spielen. Bereits ab der Saison 1926/27 hatte der Verband eine Trostrunde für die zweit- und drittplazierten Mannschaften der Bezirksliga eingeführt. In zwei Regionalgruppen wurde der dritte süddeutsche Teilnehmer zur deutschen Meisterschaft ermittelt. Trotz einer Auftaktniederlage gegen Frankfurt verlief diese Runde sehr erfolgreich. Lediglich gegen Neu-Isenburg, Mainz und Saarbrücken reichte es nur zu einem Unentschieden, so dass es am letzten Spieltag zum alles entscheidenden Spiel in Frankfurt kam. Doch diesmal war das Glück nicht auf der Seite des SVW, der mit 0:3 verlor.


1929-1930

1929-1930: Nachdem man im Vorjahr die Vorherrschaft der Stadt an den VfL Neckarau verlor, rannte man auch in der Saison 1929/1930 fast die gesamte Spieldauer dem Rivalen aus dem Mannheimer Süden hinterher. Im Endspurt konnte Waldhof jedoch noch zum VfL aufschließen, so dass erst der letzte Spieltag die Entscheidung bringen sollte. 12000 Zuschauer kamen ins Stadion an der Altriper Fähre und sahen einen 3:1 Sieg des SV Waldhof. Nach einem Jahr Pause konnte sich der SVW den Titel vom VfL Neckarau zurückerobern und war somit erneut für die Spiele zur Süddeutschen Meisterschaft qualifiziert. Statt Rohrhof, Sandhofen oder Mundenheim hießen die Gegner nun Bayern München, Eintracht Frankfurt oder SpVgg Fürth. Doch es reichte nur zum sechsten Platz bei acht teilnehmenden Mannschaften. Immerhin konnten die damals noch nicht ganz so großen Bayern mit 3:1 bezwungen werden

Gesamtüberblick

Das Jahre

Die Saison


Literatur

  • Dr. med. Helmut Klingen: 50 Jahre SV Waldhof Mannheim. A.Rausch, Heidelberg 1957
  • Rudolf Hahner: 75 Jahre SV Waldhof Mannheim 07 e.V.. Mannheim 1982
  • Joachim Bremser: Wunder Waldhof. Biblis 1983
  • Fritz Glanzner und Kurt Schaller: Günter Sebert - Waldhof ist mein Leben . TIP-Verlag, Lampertheim 1985
  • Günter Rohrbacher-List: Blau und Schwarz - Der SV Waldhof. Waldkirch Verlag, Mannheim 2004, ISBN 3-927455-15-6
  • Günter Rohrbacher-List: das SV WALDHOF lexikon. Waldkirch Verlag, Mannheim 2007, ISBN 978-3-927455-33-7
  • Karl-Heinz Schwarz-Pich: 100 Jahre SV Waldhof Mannheim 1907-2007. Grunert Medien & Kommunikation GmbH, Mannheim 2007, ISBN 978-3-00-019800-7


Weblinks



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