Schauinsland-Reisen-Arena

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Schauinsland-Reisen-Arena
Die Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg (2005)
Die Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg (2005)
Frühere Namen

MSV-Arena (bis 2010)

Daten
Ort Margaretenstraße 5–7
DeutschlandDeutschland 47055 Duisburg, Deutschland
Vorlage:Coordinate/Wartung/Stadion
Eigentümer MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG
Betreiber MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG
Baubeginn 17. Oktober 2003
Eröffnung 8. November 2004
Erstes Spiel MSV Duisburg – Alemannia Aachen 1:0
Oberfläche Naturrasen
Kosten 43 Mio. Euro[1]
Architekt ar.te.plan GmbH
Kapazität 31.500 Plätze
Kapazität (internat.) 28.000 Plätze
Verein(e)
Veranstaltungen

Die Schauinsland-Reisen-Arena (Eigenschreibweise: schauinsland-reisen-arena, auch bekannt als Wedaustadion bzw. MSV-Arena) ist ein Fußballstadion in der nordrhein-westfälischen Stadt Duisburg. Sie ist die Heimat des MSV Duisburg und ersetzte 2004 das über 80 Jahre alte Wedaustadion.

Lage

Das Stadion liegt südlich des Duisburger Stadtzentrums im Stadtteil Neudorf und ist in den Sportpark Duisburg eingebettet, in dem sich auch die Regattabahn, das Schwimmstadion und die Eissporthalle befinden.

Geschichte

Das heutige Stadion wurde 2003 und 2004 an der Stelle des ehemaligen Wedaustadions errichtet. Der Neubau begann im Juli 2003 mit dem Abriss der Nordkurve und der Ostgeraden. Im Rahmen des Spiels MSV Duisburg gegen Rot-Weiß Oberhausen (1:1) fand am 17. Oktober 2003 die Grundsteinlegung statt.

Die an der Stelle der Nordkurve und Ostgeraden errichtete Nord-Tribüne („König Pilsener Fankurve“) und Ost-Tribüne („Schauinsland Reisen-Tribüne“) wurden am 18. April 2004 beim Spiel des MSV Duisburg gegen Wacker Burghausen (1:0) eröffnet. Am 12. September 2004 folgte mit dem Spiel MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen (1:0) die Eröffnung der Süd-Tribüne.

Die neue Haupttribüne („Sparkassen-Tribüne“) war am 8. November 2004 beim Spiel MSV Duisburg gegen Alemannia Aachen (1:0) erstmals für Zuschauer geöffnet. Zu Beginn der Saison 2005/06 wurde die Kapazität noch einmal geringfügig durch Zusatzplätze im Oberrang erweitert.

Zu Beginn der Bundesligasaison 2007/08 hatte die RWE AG den Plan, die Namensrechte am Stadion zu kaufen, zog aber dann nach Protesten der Duisburger Fanszene aufgrund der Namensgleichheit mit dem Lokalrivalen Rot-Weiss Essen die Pläne zurück.

Im Juli 2010 erwarb Schauinsland-Reisen die Namensrechte am Stadion.[2] 2014 übernahm die Stadt Duisburg die Mehrheit der Anteile an der Stadionprojektgesellschaft, die die Jahresmiete des MSV Duisburg von 5 Millionen Euro auf 1,5 Millionen Euro in der 2. Bundesliga und 900.000 Euro in der 3. Liga senkte.[3] Im Rahmen eines Schuldenschnittes wurden der Stadionprojektgesellschaft drei Viertel des ausstehenden Baukredites in Höhe von 17,6 Millionen Euro erlassen.[4]

Für die Drittligasaison 2018/19 wurde das Stadion für die Heimspiele des Aufsteigers KFC Uerdingen 05 untervermietet. Grund dafür war die Nichttauglichkeit der Krefelder Grotenburg. Bei einem Aufstieg in die Regionalliga Südwest würde der VfB Homberg in der Saison 2019/20 die Nutzungsrechte als Untermieter erwerben.[5]

Daten und Fakten

Das Stadion verfügt über zwei 41 m² große Anzeigetafeln, die jeweils am Dach über der Nordkurve und Südtribüne angebracht sind.

Die Arena ist 205 Meter lang, 165 Meter breit und 35 Meter hoch (Pilonen); die Dachhöhe beträgt 26 Meter.

Sie verfügt über eine Gesamtkapazität von 31.500 Zuschauerplätzen.

Neben den 29.121 Tribünenplätzen (22.082 Sitz- und 7.039 Stehplätze) stehen 1.537 Business-Sitzplätze, 252 Incentive-Logen-Seats, 46 Plätze für Rollstuhlnutzer, 41 Logen mit insgesamt 420 Sitzplätzen und 124 Plätze auf der Pressetribüne zur Verfügung. Bei der Erstligapartie des MSV Duisburg gegen Borussia Dortmund am 28. August 2005 war das Stadion erstmals mit 31.500 Zuschauern ausverkauft.

Tribünen

Nordkurve Duisburg

Haupttribüne

Die Nordkurve besitzt einen Ober- und einen Unterrang. Der Oberrang ist bestuhlt, wobei der Unterrang der Stehplatzbereich für die Fans des MSV Duisburg ist. Bei internationalen Spielen kann der Stehplatzbereich auch bestuhlt werden, sodass die Anforderungen der FIFA erfüllt werden. Schon im Wedaustadion war die Nordkurve das Zentrum der MSV-Fans. Die aktiven Fans des MSV Duisburg positionieren sich genau hinter dem Tor am Trennzaun zwischen den Blöcken H und I. Der Stehplatzbereich der Nordkurve ist bei fast allen Spielen ausverkauft. Etwa 5000 Zuschauer finden dort Platz. Die Tribüne befindet sich sehr nah am Spielfeld und da das komplette Stadion überdacht ist, ist die Akustik sehr gut. Die Tribüne hat offiziell den Namen König Pilsener Fankurve,[6] wird aber von den Fans "Nordkurve" genannt, da an gleicher Stelle im Wedaustadion eine Kurve war. Der Stehplatzbereich hat vier große Ausgänge und die Treppenaufgänge sind blau markiert. In der Tribüne sind Imbissstände und Getränkestände jeweils in Ober- und Unterrang integriert. Auch ein kleiner "Zebrashop" ist in die Tribüne integriert. In der Vorfläche der Tribüne befindet sich ein großer "MSV"-Schriftzug in Form einer Hecke.

Südtribüne

Blick auf die Nordkurve von der Südtribüne aus

Die Südtribüne besitzt einen Ober- und einen Unterrang, wobei der Oberrang komplett und der Unterrang teilweise bestuhlt ist. Der Gästeblock befindet sich im Unterrang der Süd-Ost-Ecke der Südtribüne. Es ist ein Stehplatzbereich, der ungefähr 1200 Fans der Gastmannschaft Platz bietet. Insgesamt bietet die Südtribüne 5.400 Zuschauern Platz. Eine Besonderheit der Südtribüne war, dass auf Höhe des Tores auf dem Oberrang die Bestuhlung zu einer Schweizer Flagge umgestaltet wurde. Walter Hellmich wollte damit Freunde aus der Schweiz würdigen. Im Oktober 2014 wurden die Stühle mit blauer Folie überklebt, sodass alle Stühle nun wieder einheitlich sind.[7]

Gegentribüne

Die Gegentribüne besitzt einen Ober- und einen Unterrang. Die Bestuhlung ist so aufgestellt, dass in Großbuchstaben auf dem Oberrang "MSV" und auf dem Unterrang "DUISBURG" steht. Das Besondere an der Gegentribüne ist, dass sich eine integrierte Lounge dort befindet. Auf Höhe der Mittellinie befinden sich die Stadiontechnik und das Kontrollzentrum der Polizei- und Sicherheitskräfte. Von dort aus kann man jeden Winkel der Tribünen mittels Videoüberwachung einsehen. Rollstuhlfahrer können auf der Gegentribüne sehr nah am Spielfeld in einem eigenen Bereich mit einer Begleitperson Spiele des MSV Duisburg verfolgen. Rollstuhlfahrer können das komplette Spielfeld sehr gut einsehen und können teilweise sogar hören, was auf dem Platz gesprochen wird. Für Sehbehinderte gibt es im Unterrang 16 Blindensitzplätze mit Spielkommentar.

Veranstaltungen

Die Schauinsland-Reisen-Arena ist als Fußballstadion konzipiert und dient in erster Linie für die Austragung der Heimspiele des MSV Duisburg. Auch andere sportliche Großveranstaltungen sowie Konzerte sind möglich – allerdings gibt es im Gegensatz zum Wedaustadion keine Laufbahn mehr.

Am 14. Juli 2005 fand in der MSV-Arena die Eröffnungsfeier der World Games statt.


Die italienische Nationalmannschaft bezog während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Quartier in Duisburg-Huckingen. Am 9. Juni 2006 fand in der MSV-Arena das vom Fußballweltverband FIFA vorgeschriebene öffentliche Training statt. Vor 24.000 Zuschauern absolvierte die Mannschaft ein Trainingsspiel gegen die A-Jugend des MSV Duisburg, welches sie mit 5:1 gewann. Weiterhin trainierte die italienische Nationalmannschaft auf dem Vereinsgelände des MSV Duisburg an der Westender Straße im Stadtteil Meiderich.

Die Arena selbst wurde während der WM zur „Casa Azzurri“ umgestaltet, in der sich Sponsoren der italienischen Fußballnationalmannschaft präsentieren und das italienische Pressezentrum eingerichtet wurde.

Am 29. August 2006 wurde das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in der MSV-Arena ausgetragen. Gastgeber Deutschland trat gegen die Nationalmannschaft aus Japan an. Vor rund 22.000 Zuschauern endete das Spiel mit einem souveränen Sieg der deutschen Nationalmannschaft (3:0).

Die deutsche Fußballnationalmannschaft trug am 28. März 2007 in der MSV-Arena ein Freundschaftsspiel gegen Dänemark aus. Das Spiel endete mit einer 0:1-Niederlage und war das erste Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft seit über 70 Jahren, das in Duisburg ausgetragen wurde.

Trotz des Wegfalls der Leichtathletikanlage beim Umbau des Wedaustadions zur MSV-Arena befindet sich der Zieleinlauf des Rhein-Ruhr-Marathons weiterhin in der Schauinsland-Reisen-Arena.

Am 22. Mai 2009 fand in der MSV-Arena das Final-Rückspiel im UEFA Women’s Cup zwischen dem FCR 2001 Duisburg und dem russischen Verein Swesda 2005 Perm statt. Bei diesem Spiel wurde mit offiziell 28.112 Zuschauern ein neuer Rekord für Frauen-Vereinsmannschaften auf europäischer Ebene aufgestellt. Das Spiel endete 1:1; durch den 6:0-Erfolg im Hinspiel eine Woche zuvor errang der FCR hier seinen ersten internationalen Titel.

Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen hat am 17. Februar 2010 ein Freundschaftsspiel in der MSV-Arena ausgetragen. Gegnerinnen waren die Nationalspielerinnen von Nordkorea. Deutschland setzte sich hier mit 3:0 durch.

Zudem wurde der Trauergottesdienst in der Duisburger Salvatorkirche für die Opfer der Loveparade-Tragödie am 31. Juli 2010 auf Großbildleinwänden im Stadion übertragen. Am 24. Juli 2011, dem ersten Jahrestag des Unglücks, fand im Stadion eine Trauerfeier statt.

Am 28. Mai 2013 fand das Länderspiel der türkischen Fußballnationalmannschaft gegen Lettland in der Schauinsland-Reisen-Arena statt.

Da das Grotenburg-Stadion in Krefeld momentan nicht die Anforderungen der 3. Liga erfüllt, trägt der KFC Uerdingen 05 nach dem Aufstieg in die 3. Liga seine Heimspiele der Saison 2018/19 im Duisburger Stadion aus.[8] Zur Saison 2019/20 wechselt der KFC nach Düsseldorf in die Merkur Spiel-Arena. Zum Sommer 2020 will der KFC wieder in die dann renovierte Grotenburg zurückkehren. Ein Grund für den Umzug ist der schlechte Zuschauerzuspruch. Statt der erhofften 7.000 Zuschauer pro Partie kamen nur rund 4.000 Fans in die Heimat der Zebras.[9]

Sicherheitsprobleme mit der Dachkonstruktion

Das Bauamt der Stadt Duisburg hatte Mitte Januar 2019 die Arena aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Innenraum des Stadions war seitdem nicht mehr zugänglich.[10]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Schauinsland-Reisen-Arena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. MSV-Arena.de: Daten und Fakten
  2. DerWesten.de: Ein neuer Name für die MSV-Arena, 30. Juni 2010
  3. Reviersport.de: Die Stadt übernimmt die Arena, 27. August 2014
  4. DerWesten.de: MSV-"Stadionlösung" vollzogen - Restkredit läuft bis 2029, 29. Oktober 2014
  5. Bei Aufstieg: VfB Homberg spielt in der Duisburger Arena, waz.de, abgerufen am 10. April 2019
  6. MSV-Duisburg.de: Arena-Sitzplan
  7. DerWesten.de: MSV Duisburg entfernt in der Arena die Schweizer Flagge, 6. Oktober 2014
  8. RP-Online.de: Grotenburg-Stadion nicht drittligatauglich – KFC Uerdingen muss nach Duisburg umziehen Artikel vom 30. Mai 2018
  9. Julian Koch: KFC Uerdingen zieht zur neuen Saison nach Düsseldorf um. In: liga3-online.de, 2019-02-28
  10. Reviersport.de: MSV plant Entfernung von Dachplatten Artikel vom 22. Januar 2019
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