SVW-Abteilungen

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Der SV Waldhof steht nicht nur für Fußball. Schon in den Anfangsjahren hielten sich Leichtathleten und Faustballer fit und die Boxer gehörten im Ring zum Besten, was Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu bieten hatte. Diese Abteilungen sind beendete Geschichte. Geblieben sind Tennis, Gymnastik und das traditionsreiche Handball. Bei den Fußballern haben sich die Schiedsrichter organisiert wie die Freizeitkicker der "Harmonia".

Die von Hobby-Faustballer Gustav Grawitz 1922 im Verein angegliederte Handballabteilung erlebte einen kaum für möglich gehaltenen Höhenflug. Nur elf Jahre nach ihrer Gründung gewannen die Herren die erste deutsche Meisterschaft für den SVW überhaupt - im Feldhandball. Unter Sportlehrer Hans Tauchert, der zeitgleich auch die Fußballer um Otto Siffling trainierte, holten die Blau-Schwarzen 1933 in Magdeburg nach einem 7:5-Sieg gegen Polizei SV Burg den Titel.

Zum Team gehörten Wilhelm Müller und Fritz Spengler, die 1936 in Berlin ihre Karriere mit Olympia-Gold krönten sowie Phlipp Zimmermann, der 1938 mit Deutschland Doppel-Weltmeister auf dem Feld und in der Halle wurde. Noch vier Mal - 1937 gegen MTSV Leipzig (4:5), 1942 gegen Polizei SV Magdeburg (5:6), 1947 gegen RSV Mülheim (6:8) und 1948 gegen TV Hasse-Winterbek, den Vorgängerverein des heutigen THW Kiel (8:10) - erreichte der SVW ein Endspiel um die "Deutsche". Waldhof war auch im Handball eine Topadresse.

Nur weil der Spielbetrieb nach dem Krieg noch nicht wieder offiziellen Charakter besaß, blieb 1946 der zweite Titel verwehrt. In Hagen hieß es im Finale 11:4 über Gevelsberg. Das Endspiel 1947 in Oberhausen sah die für heutige Verhältnisse unglaubliche Zahl von 45 000 Zuschauern. Auch die Frauen spielten längst. Zum Aushängeschild wurde in den 50er/60er Jahren Torfrau Monika Eichenauer, die 55 Mal als Nationalkeeperin zwischen den Pfosten stand.

Fritz Böttcher, Willi Roth, Ulli Ritter, Edgar Basel - das sind Namen, die in der gleichen Zeit die Boxstaffel der Mannheimer zur Topadresse machen. Der SVW sammelte Medaillen wie andere Briefmarken. Basel, "Deutschlands Fliege Nr. 1", holte 1952 in Helsinki olympisches Silber im Fliegengewicht und wurde 1955 Europameister. Sieben deutsche Amateur-Titel wanderten an den Alsenweg. Karten für die Kämpfe in der Waldhof-Halle oder im Rosengarten zu erhalten, wurde auch für die Zuschauer zum Kampf.

Die Gymnastik-Abteilung setzt heute nicht nur für ältere Mitglieder auf den Schwerpunkt Gesundheit. Rückenschule oder "Sport nach einer Krebserkrankung" sind wöchentliche Übungseinheiten, Aerobic richtet sich an die jüngere Generation. Die Tennisspieler bilden eine eigenständige Abteilung und pflegen eine Mischung aus Sport und Geselligkeit auf der Seppl-Herberger-Anlage, wo die rund 340 Mitgliedern zu einer harmonischen Großfamilie gewachsen sind.

Alle gemeinsam erhalten Unterstützung. Ausschließlich finanziell und ideel greift der "Club der 100" dem Hauptverein als nicht offizielles Gremium unter die Arme. Im Freundeskreis oder den Fördervereinen Fußball-Nachwuchs und Handball finden sich weitere Anlaufstellen für Gönner. Besonderes Gewicht besitzt der "Club der Ehrenmitglieder und Goldnadelträger" (CEG): 1984 vom "dienstältesten" Mitglied - Rudolf Hahner (89) gehört seit 80 Jahren dem SVW an - gegründet. robo

Quelle: Mannheimer Morgen 11. April 2007



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