Spielbericht 19/20 10.Spieltag: SV Waldhof Mannheim - Hansa Rostock

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SV Waldhof Mannheim 07 1:1 (0:0) Hansa Rostock
SV Waldhof Mannheim.png 10.Spieltag
Sonntag, 29. September 2019, 13 Uhr MESZ, Carl-Benz-Stadion

Endstand 1:1

Zuschauer: 13.025
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart), Assistenten: Schaal (Tübingen), Brombacher (Kandern)

FC Hansa Logo seit 2009.png
Startelf (Spielsystem: 4-2-3-1):

KönigsmannMarx, Schultz, Seegert, HofrathChristiansen, Schuster (C)Kapitän der MannschaftDeville, Diring, FeratiKoffi – Trainer: Bernhard Trares

Einwechslungen:

Scored after 55 minutes 55' G.Korte für Ferati
Scored after 75 minutes 75' Celik für Koffi

Reserve: Varvodic (Tor), Flick, Weik, Loechelt, Schwarz

Es fehlten: Scholz, Just (beide Reha nach Kreuzbandriss im rechten Knie), Conrad (Bänderriss im Sprunggelenk), Sulejmani (Rekonvaleszent nach Riss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk), R.Korte (Rekonvaleszent nach Meniskus-OP), Weißenfels (Rekonvaleszent nach Bänderriss im Sprunggelenk bzw. Knöchel), Bouziane (Waden- und Achillessehenprobleme), Gouaida, dos Santos (beide Muskelfaserriss)

Startelf (Spielsystem: 4-2-3-1):

Kolke (C)Kapitän der Mannschaft – Butzen, Sonnenberg, Reinthaler, Neidhart – Bülow, Pepic – Omladic, Vollmann, Opoku – Breier – Trainer: Jens Härtel

Einwechslungen:

Scored after 65 minutes 65' Nartey für Vollmann
Scored after 83 minutes 83' Pedersen für Omladic
Scored after 85 minutes 85' Ahlschwede für Opoku

Reserve: Sebald (Tor), Straith, Ramaj, Hildebrandt

Es fehlten: Engelhardt (Reha nach Kreuzbandanriss), Scherff (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Königs (grippaler Infekt), Rieble, Verhoek, Voll, Riedel, Wiese, Öztürk, Atilgan (alle nicht berücksichtigt, verletzt oder U23)

Scored after 60 minutes 60' 1:1 Christiansen (Rechtsschuss, Vorarbeit Deville)

Yellow card.png keiner

Scored after 48 minutes 48' 0:1 Breier (Linksschuss, Vorarbeit Omladic)

Yellow card.png Reinthaler, Pepic

Beste Spieler: Diring, Christiansen - Kolke, Bülow

Bericht:


Beim 1:1 gegen Hansa Rostock lässt der SV Waldhof mit mangelhafter Effizienz den möglichen Sieg liegen

Chancenwucher des SV Waldhof gegen Hansa Rostock beinahe bestraft

Die Spielanalyse erfolgte bei einem Glas Weißwein. Am Abend nach dem 1:1 (0:0) des SV Waldhof gegen Hansa Rostock trafen sich die beiden alten Kumpels Bernhard Trares und Bruno Labbadia wieder einmal zum gemeinsamen Abendessen. Der zurzeit vereinslose Labbadia war als Tribünengast im Carl-Benz-Stadion Augenzeuge des Remis gewesen, mit dem die von Trares trainierten Mannheimer zurecht haderten.

„Wir hatten so viele Riesenchancen, aber keine ist reingegangen. Wir hätten einfach 2:0 oder 3:0 führen müssen“, seufzte der überzeugende Waldhof-Stürmer Maurice Deville angesichts gleich mehrerer ausgelassener Top-Möglichkeiten in der ersten Halbzeit, die der SVW nach Belieben dominierte. Kevin Koffi köpfte an die Latte, den Nachschuss von Dorian Diring hielt der frühere Mannheimer Markus Kolke (28.) im Hansa-Tor, nach einem Konter spielte Arianit Ferati einen zu laschen Pass auf den völlig freien Deville (39.), bei einer 4:3-Situation nahm sich Diring den Abschluss, statt abzuspielen (35.). „Das hat ein bisschen mit Qualität zu tun. Wenn man solche hundertprozentigen Chancen kreiert, muss man sie auch reinmachen. Da muss auch ich noch einen Tick besser werden“, zeigte sich Diring selbstkritisch. Die Waldhof-Fans unter den 13.025 Zuschauern verzweifelten am Chancenwucher ihres Teams, das trotz insgesamt zehn Ausfällen eine starke Vorstellung ablieferte. „Wir hatten unfassbare Ballverluste. Wenn der Waldhof die Umschaltsituationen besser ausspielt, kann es 1:0 oder 2:0 stehen. Da müssen wir uns bei Kolke bedanken“, gestand Rostocks Trainer Jens Härtel.

Christiansen cool zum Ausgleich

Stattdessen führten kurz nach der Pause aber die von fast 3.000 Anhängern (!) im 750 Kilometer entfernten Mannheim unterstützten Norddeutschen. Nik Omladic wurde am rechten Flügel nur unzureichend angegriffen, seine Hereingabe fiel in der Mitte Pascal Breier vor die Füße, der zum 0:1 einschoss (48.). „Beim Gegentor haben wir geschlafen“, kritisierte Trares: „Den Spieler, der die Flanke schlägt, müssen wir früher aufnehmen.“

Den völlig unnötigen Rückstand musste sich der Aufsteiger selbst zuschreiben. Die ganz große Wucht des ersten Durchgangs fehlte dem SVW in der Folge, der Ausgleich fiel nach einer Situation, die – verglichen mit den hochkarätigen Gelegenheiten vor dem Seitenwechsel – eher harmlos aussah. Marcel Hofraths Flanke legte Deville mit dem Kopf und Hilfe des Gegners auf Max Christiansen ab, der aus 15 Metern trocken ins kurze Eck schoss (60.). Auch wenn sich der SVW in den letzten Minuten noch einmal zu einer kurzen Schlussoffensive aufraffte, passierte in den Strafräumen danach nicht mehr viel. „Wir sind eine Mannschaft, die viel läuft. Langsam werden die Beine ein bisschen schwer“, bat Mittelfeld-Renner Diring um Verständnis, dass statt des gewohnten Vollgas-Fußballs gegen die ambitionierten Rostocker auch einmal das Ergebnis gesichert werden musste.

„Wir müssen mit dem Remis leben, obwohl wir in der ersten Halbzeit unglaubliche Möglichkeiten und extrem gute Momente hatten“, bilanzierte Trares 90 intensive Minuten. Bei einer effizienteren Chancenverwertung könnte die ohnehin exzellente Startbilanz des SVW nach zehn Spieltagen allerdings noch besser ausfallen. Der Waldhof-Trainer sieht sein Team aber auch beim Thema Chancenverwertung in einem Entwicklungsprozess. „Wir sind in einer anderen Liga, da ist es auch nicht ganz so einfach. Die Torhüter sind ein Stück besser, die Verteidiger auch. Man hat ein bisschen weniger Raum und Zeit, abzuschließen. Da muss man auf die nächste Stufe klettern, diesen Prozess durchlaufen wir gerade“, sagte der 54-Jährige.

Platz fünf mit bisher 17 Zählern ist dennoch mehr, als man realistischerweise vom Aufsteiger erwarten konnte – zumal die Ausfälle von Leistungsträgern wie Valmir Sulejmani, Markus Scholz oder Kevin Conrad zwangsläufig fußballerische Substanz kosten. Die ersten Monate in der 3. Liga haben jedoch gezeigt, dass dieses gewachsene, widerstandsfähige Team jedem Gegner gefährlich werden kann. Und sie haben bei den SVW-Profis die Lust auf mehr geweckt. „Wir sind mit dem Start zufrieden. Aber wenn man sich alle Spiele anschaut, waren wir bis auf Magdeburg immer die bessere Mannschaft“, meinte Diring. Und Angreifer Deville, der den Sprung eine Klasse höher ohne Anpassungsprobleme vollzogen hat, trauerte dem verpassten Sieg gegen Rostock hinterher: „Es ist alles gut. Aber natürlich strebt man immer nach mehr. Mit einem Sieg hätten wir ganz oben anklopfen können.“


Quelle: Mannheimer Morgen – 29.09.2019



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