Spielbericht 10/11 38.Spieltag: SV Waldhof – FV Illertissen
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SV Waldhof Mannheim 07 | 6:0 (4:0) | FV Illertissen | |
38.Spieltag Samstag, 11. Juni 2011, 15.30 Uhr MESZ, Carl-Benz-Stadion Endstand 6:0 Zuschauer: 18.313 |
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Startelf (Spielsystem 4-1-4-2):
Kolke - Hartmann, Krause, Geiger, Fazlija - Malchow - Murphy, Grujicic, Gmünder - Reule, Kyei - Trainer: Reiner Hollich Einwechslungen: 58' Dautaj für Kyei Reserve: Adolf (Tor), Schmitt, Myftari, Pinna - |
Startelf (Spielsystem 4-4-2):
Rösch - Skowranek, Passer, Klar, Birk-Braun - Hornung, Rinke, Zweifel, Kuhn - Kohler, Sameisla - Trainer: Karl-Heinz Bachthaler Einwechslungen: 46' Endres für Skowranek Reserve: Princz (Tor), Hämmerle, Bartholomä | ||
12' 1:0 Reule |
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Bericht:
Der SV Waldhof ist zurück in der Regionalliga. Die Oberliga-Rekordkulisse von 18 313 Fans feierte das 6:0 gegen Illertissen. Danach gab es feuchte Augen - nicht nur wegen der Bier-Duschen. Hans Kyei war der Erste, der es in den Kabinengang geschafft hatte. Draußen strömten die Fans auf den Platz, blau-schwarze Rauchschwaden zogen über das Spielfeld, vor der Osttribüne brannten Feuerwerkskörper und Kanonenschläge ab. Was eben gerade passiert war - 6:0 im Saisonfinale, Meisterschaft und Aufstieg vor einer Oberliga-Rekordkulisse - musste der Angreifer erst einmal sortieren, die Emotionen inklusive. "Nach 17 Spielen ohne Niederlage sind wir verdient aufgestiegen. Das Tor war mein Abschiedsgeschenk für die überragenden Fans", blickte er auf sein zwischenzeitliches 4:0 und kam nur noch stockend weiter. Schließlich geht es für den Publikumsliebling nun weiter zum VfL Bochum II. Doch Kyei war sich sicher: "Ich werde den SV Waldhof weiter im Herzen haben." Die übrige Jubel-Karawane wollte aber gar nicht so weit in die Zukunft schauen. "Die heutige Feier wird niemand so schnell vergessen", kündigte der dreifache Torschütze Daniel Reule an, und die Meistermannschaft tauchte plötzlich im Aufgang vor der Ehrentribüne auf. Riesige Biergläser und die ersten Zigarren machten die Runde. Hier sollte der Meisterteller des Badischen Fußball-Verbands übergeben werden, den Kapitän Jurij Krause dann stolz in die Höhe recken durfte. "Wir wollen die Schale seh'n", machten die Fans die Ehrengabe etwas größer als sie war, doch auf dem Rasen war die Euphorie-Grenze ohnehin schon ans oberste Limit verschoben worden. Und da Spieler und Fans nach der ebenso unglaublichen wie erfolgreichen Aufholjagd Richtung Saisonfinale gestern verständlicherweise ein Herz und eine Seele waren, wurde nach einigen Kletterpartien kurzerhand das Dach des Spielertunnels als Bühne für Torwart Markus Kolke umfunktioniert. Der Keeper hatte fleißige Souffleure und dirigierte die Massen per Megafon, der Rest der blau-schwarzen Boygroup, hatte die passenden Meister-Shirts übergestreift. "Sorry, Oberliga - wir sind dann mal weg." Die Textilien mussten einiges aushalten, auch Trainer Reiner Hollich war entsprechend gezeichnet. Die erste Bier-Dusche gab es gleich auf dem Platz, nach der Pressekonferenz blinzelte der Meister-Trainer durch seine verklebte Brille. "Ich bin nur der Dirigent eines sehr guten Orchesters", wollte Hollich seinen Anteil am Erfolg nicht überbewertet wissen, was er auch auf dem Feld gegen Ende der 90 Minuten zum Ausdruck gebracht hatte. Der Coach verbeugte sich vor jedem seiner ausgewechselten Spieler. "Die Verbeugungen waren symbolisch und galten dem gesamten Team", war für Hollich klar: Der Star war die Mannschaft. Doch auch dem erfahrenen Übungsleiter ging das Happy End vor der beeindruckenden Kulisse sichtlich nahe. "Ich habe beim SVW als Fünfjähriger mit dem Fußball begonnen. Dem Verein jetzt einen Titel und die Regionalliga-Zugehörigkeit zurückgeben zu können, ist einfach schön. Das ist eine Meisterschaft, die auch mein Herz berührt", sagte Hollich, bevor er Waldhof-Urgestein Walter Spagerer umarmte. "Und dass sie das noch miterleben dürfen, macht mich besonders stolz", betonte der Waldhof-Trainer in Richtung des 92-Jährigen. Nur ganz langsam wurde es dann im Carl-Benz-Stadion ruhiger, auch Günter Sebert hatte nun endlich Zeit, den Erfolg etwas sacken zu lassen. Der Sportliche Leiter hatte nach der verpassten Regionalliga-Lizenz vor rund einem Jahr praktisch aus dem Nichts eine Mannschaft ins Rennen geschickt, die mit den Transfers zur Winterpause tatsächlich noch einmal angreifen konnte - und auf den letzten Drücker ins Ziel kam. "Unter diesen Voraussetzungen ist der Aufstieg sicher ganz hoch einzuordnen", blickte der Ehrenspielführer auf seinen langen Erfahrungsschatz zurück. Quelle: Mannheimer Morgen (Sonntag aktuell) - 12.06.2011 Aufstieg und Rekord! Waldhof im 7. Himmel Der SV Waldhof Mannheim ist nach nur einem Jahr zurück in der Viertklassigkeit. Der Traditionsklub gewann das abschließende Spiel in der Oberliga Baden-Württemberg souverän und stieg auf - und das vor einer Rekordkulisse: 18 313 Zuschauer wohnten der entscheidenden Begegnung im Carl-Benz-Stadion bei, das hatte es in einem Fünftligaspiel in Deutschland noch nie gegeben. Aufstiegsheld wurde Daniel Reule mit einem lupenreinen Hattrick. Schon vor dem Spiel konnte sich der SV Waldhof erstmals auf die Schulter klopfen: Als feststand, dass weit über 15 000 Fans ins Stadion kommen würden, war klar, dass es einen neuen Zuschauerrekord geben wird: Im März waren zum Derby zwischen Rot-Weiss Essen und Schwarz-Weiß Essen 12 512 Menschen gekommen. Im August 2009 waren knapp 15 000 Zuschauer im Leipziger Derby zwischen dem FC Sachsen und dem 1. FC Lok im Stadion. Um den Aufstieg zittern musste Waldhof an diesem Samstag eigentlich zu keinem Zeitpunkt: Nach nur 22 Minuten stand es gegen den FV Illertissen schon 2:0, zur Pause 4:0, am Ende 6:0 - die ersten drei Tore hatte Reule binnen 24 Minuten erzielt. Weil im Parallelspiel Konkurrent FC Nöttingen gegen den FC 08 Villingen zuhause mit 0:3 unterging, hätten sich die Mannheimer zum Abschluss auch eine Niederlage leisten können. Nöttingen hatte 36 Runden lang die Tabelle der Oberliga Baden-Württemberg angeführt, ehe Waldhof am vergangenen Spieltag erstmals an die Spitze kletterte - und den Platz an der Sonne nicht mehr hergab. Damit hat der einstige Bundesligist (1983 bis 1990) den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga geschafft und die erste Fünftliga-Saison seiner 104-jährigen Vereinsgeschichte blitzschnell korrigiert. Mit dem Zuschauerrekord hat Waldhof dennoch eine bleibende Duftmarke hinterlassen. Quelle: Kicker-Sportmagazin online |
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