Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022

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Die 21. Fußball-Weltmeisterschaft und die 22. Fußball-Weltmeisterschaft der Männer sollen nach dem Beschluss des Weltfußballverbandes FIFA in den Jahren 2018 bzw. 2022 stattfinden. Zurzeit findet das Bewerbungsverfahren um die Ausrichtung der beiden Turniere statt.

Aufgrund eines kontinentalen Rotationsprinzips und der nach Annahmeschluss vorliegenden Bewerbungen kann davon ausgegangen werden, dass die WM 2018 in Europa, das Turnier 2022 dagegen in Asien, Australien oder den USA stattfinden wird.

Verfahren

Kontinentales Rotationsprinzip

Am 19. Dezember 2008 beschloss das FIFA-Exekutivkomitee auf seiner Sitzung in Tokio, die beiden Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gleichzeitig zu vergeben. Die Frist für die Mitgliedsverbände zur Bekundung ihres Interesses an der Ausrichtung endete am 2. Februar 2009.

Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften folgt einem Rotationssystem unter den sechs Kontinentalverbänden:

Dem 2007 modifizierten Rotationsverfahren entsprechend sind für das Turnier 2018 die Kontinentalverbände, in denen die letzten beiden Weltmeisterschaften stattgefunden haben (Afrika mit Südafrika 2010 und Südamerika mit Brasilien 2014) von der Bewerbung ausgeschlossen.

Für die WM 2022 durften nur die südamerikanischen Verbände keine Kandidatur einreichen. Es hat sich jedoch auch kein afrikanischer Verband für 2022 beworben, da keine Chance auf eine erneute Vergabe nach Afrika nach nur 12 Jahren aufgrund der enormen Konkurrenz aus Nordamerika, Europa und Asien gesehen wurde. Die weiteren Bewerber des Kontinentalverbandes, der den Zuschlag für 2018 erhält, werden für 2022 ebenfalls nicht mehr berücksichtigt.

Da bisher mindestens jede zweite Weltmeisterschaft in Europa stattfand und durch die Turniere 2010 (Südafrika) und 2014 (Brasilien) erstmals zwei aufeinanderfolgende Endrunden außerhalb Europas stattfinden, wird weithin erwartet, dass die Weltmeisterschaft 2018 an einen europäischen Verband vergeben wird.

In diesem Falle wären neben Südamerika auch die verbleibenden europäischen Bewerber für das Turnier 2022 ausgeschlossen, wodurch aufgrund des Fehlens einer afrikanischen Bewerbung nur noch Asien, Nord- und Mittelamerika sowie Ozeanien als gastgebender Kontinent in Frage kämen.

Ablauf des Bewerbungsverfahrens

Im April 2009 stellte die FIFA den interessierten Verbänden die Bewerbungsvereinbarung zu, die genau darlegt, welche Angaben, Vereinbarungen und Informationen das Bewerbungsdossier enthalten muss. Die unterzeichnete Bewerbungsvereinbarung musste bis zum 11. Dezember 2009 an die FIFA zurückgeschickt werden[1].

Die Entscheidung über die Vergabe der beiden Endrunden wird die FIFA am 2. Dezember 2010 in Zürich bekannt geben.[2]

Bewerber um die Ausrichtung

Folgende FIFA-Mitgliedsverbände haben eine offizielle Interessenerklärung für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 abgegeben:[3]

Bewerbung für 2018

Aus dem europäischen Verband UEFA, zuletzt mit der WM 2006 in Deutschland Ausrichter, bewarben sich:

Bewerbung für 2022

Der asiatische Verband AFC richtete 2002 die WM in Japan und Südkorea aus. Aus diesem Verband bewarben sich um die Ausrichtung der WM 2022:

  • Australien[7] (Ausrichter OFC-Nationen-Pokal 1998 und 2004) zog seine Bewerbung für 2018 aufgrund der großen Wahrscheinlichkeit einer Vergabe nach Europa zurück und konzentriert sich auf die Bewerbung für 2022.[8] Australien ist seit 2006 trotz seiner geographischen Lage Mitglied des asiatischen Kontinentalverbands.
  • Japan[9] war Co-Ausrichter 2002, zog aus demselben Grund wie Australien seine Bewerbung für 2018 zurück.[10]
  • Südkorea war der andere Co-Ausrichter 2002 und bewarb sich von vornherein nur für 2022.
  • Katar[11] war Ausrichter der Asienmeisterschaft 1988 und wird es 2011 sein und bewarb sich ebenfalls nur für 2022.

Aus dem nordamerikanischen Verband CONCACAF, der zuletzt die WM 1994 in den USA ausrichtete, bewarb sich wiederum:

Zurückgezogene und abgelehnte Bewerbungen

  • Indonesien (AFC) war Co-Ausrichter der Asienmeisterschaft 2007. Seine Bewerbung wurde von der FIFA abgelehnt, da die geforderten Unterlagen und Garantien nicht eingereicht wurden.[10]
  • Mexiko (CONCACAF) war schon zweimal WM-Gastgeber (1970 und 1986). Der sportlich erfolgreichste Verband der nordamerikanischen Gruppe zog am 28. September 2009 seine Bewerbung aufgrund der ungeklärten Finanzierung zurück.[14][10]

Korruptionsvorwürfe

Im Oktober 2010 wurden Korruptionsvorwürfe laut: Zwei Reporter der „Sunday Times“ gabe sich als Lobbyisten von amerikanischen Firmen aus und boten zwei Mitgliedern der Fifa höhere Geldsummen an, falls sie den USA ihre Stimme als Austragungsort für 2022 geben würden. Beide Fifa-Mitglieder gingen auf diese Angebote ein mit der Angabe, sie wollten die angebotenen Summen in die Fußball-Infrastruktur stecken.[15]

Belege



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